Théodore Botrel
Jean-Baptiste-Théodore-Marie Botrel (* 14. Dezember 1868 in Dinan; † 26. Juli 1925 in Pont-Aven) war ein französischer Chansonnier.
Botrel wuchs in der Bretagne auf, bevor er mit seinen Eltern nach Paris ab. Dort ging er verschiedenen Gelegenheitsjobs, u. a. bei der Eisenbahn nach. Als Sänger debütierte er im Cabaret Le Chien Noir. Er präsentierte sich als bretonischer Folkloresänger und hatte 1895 großen Erfolg mit dem Chanson La Paimpolaise. Seine erste Chansonsammlung veröffentlichte er 1898. Um 1900 gründete er La Bonne Chanson, eine katholisch-konservativ und patriotisch geprägte Bewegung für eine „saubere“ Kultur.
Weitere Erfolge hatte er mit Titeln wie Lilas blanc (1904), Les Mouchoirs rouge de Cholet, La Fleur de Lys und anderen. Er schloss sich der Ligue Patritique des nationalistischen Politikers Paul Déroulède an und sang in der Zeit des Ersten Weltkrieges militaristische Propagandalieder wie Ma p'tite Mimi (auf das Maschinengewehr, französisch mitrailleuse), Rosalie (auf das Bajonett als des Soldaten beste – und nackte – Freundin), La Kaiseriole, Au front und Tant pis pour eux. Dies brachte ihm den offiziellen Titel Chansonnier des Armées. Botrel war der Großvater des Sängers Renaud Detressan.
Quellen
- Cimetières de France et d'ailleurs - Botrel, Théodore
- Université de Montréal - De la Bretagne au Québec : le succès de Théodore Botrel (1868-1925), chansonnier breton
- Le Hall de la chanson - Théodore Botrel
- Stefan Hanheide, Claudia Glunz, Dietrich Helms, Thomas F. Schneider (Hrsg.): "Musik bezieht Stellung: Funktionalisierungen der Musik im Ersten Weltkrieg", V&R unipress GmbH, 2013, ISBN 9783847102069, S. 194
- Jeffrey Duban: "The Lesbian Lyre: Reclaiming Sappho for the 21st Century", CLAIRVIEW BOOKS, 2015, ISBN 9781905570799, S. 40