Tawara Kuniichi
Tawara Kuniichi (japanisch 俵 国一; geboren 5. April 1872 in Hamada (Präfektur Shimane); gestorben 30. Juli 1958) war ein japanischer Metallurg.
Leben und Wirken
Tawara Kuniichi machte 1897 seinen Abschluss an der der Fakultät für Ingenieurswissenschaften der Universität Tōkyō und wurde sofort Assistenzprofessor an seiner Alma Mater. 1899 besuchte er Deutschland, um sich dort weiterzubilden. Nach seiner Rückkehr wurde er Professor an der Universität Tōkyō, die ihn bei seinem Eintritt in den Ruhestand als „Meiyō Kyōju“[A 1] ehrte.
Tawara ist bekannt für seine Untersuchungen zu den traditionellen Methoden der Eisengewinnung und der Weiterverarbeitung zum hochwertigen Stahl der japanischen Schwerter, für den er den Begriff „Wakō“ (和鋼) prägte.
1946 wurde Tawara mit dem Kulturorden ausgezeichnet und 1951 nachträglich als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt.[A 2]
Anmerkungen
- Meiyo Kyōju (名誉 教授) wird im Deutschen gelegentlich mit „Professor emeritus“ wiedergegeben. Aber im Unterschied zu diesem, bei Eintritt in den Ruhestand automatisch geführten Titel, ist dies in Japan eine nur gelegentlich gewährte, besondere Auszeichnung.
- Da der kaiserliche Kulturorden nicht mit einer Zahlung verbunden werden darf, wurde 1951 die Auszeichnung „Person mit besonderen kulturellen Verdiensten“ eingeführt, die mit einem Ehrensold aus Haushaltsmitteln verbunden ist. Nur ein Teil der so Ausgezeichneten erhält zugleich oder später den Kulturorden.
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Tawara Kuniichi. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1532.