Taurasi (Wein)

Taurasi i​st ein trockener Rotwein a​us der süditalienischen Region Kampanien, d​er 1970 d​en DOC- u​nd 1993 d​en DOCG Status erhalten hat.[1] Der Taurasi zählt z​u besten Rotweinen Italiens u​nd wird d​em Barolo (Piemont) u​nd dem Brunello d​i Montalcino (Toskana) gleichgesetzt.[2] Namensgebend i​st die Gemeinde Taurasi i​n der Provinz Avellino.

Geschichte

Schon in vorchristlicher Zeit wurde in Irpinia Wein angebaut. Seinen Ruf verdankt er der prägenden Rebsorte Aglianico, welche dunkelfarbige, tannin- und säurereiche Weine hervorbringt, die über ein großes Alterungspotential verfügen. Die besondere Stellung des Taurasi lässt sich an dem Umstand ermessen, dass er bis 2003 der einzige Wein Kampaniens mit einer DOCG Klassifizierung war. In den 1920er Jahren gelangte der Taurasi zu europäischer Bedeutung. Die Reblausplage hatte große Teile der norditalienischen und französischen Weinberge vernichtet. In der Region des Taurasi hatte sich der Schädling jedoch nicht ausbreiten können, da die sehr hoch gelegenen sandigen Böden vulkanischen Ursprungs die Ausbreitung des Parasiten verhinderten. In diesen Jahren entstand die "ferrovia del vino" (Eisenbahnlinie des Weines) mit der ganze Tankzüge gefüllt mit Aglianico-Wein in die Weinbaugebiete der Toskana, Piemont und Bordeaux transportiert wurden.[3]

Anbau

Das Weinbaugebiet befindet sich in der Hügel- und Gebirgslandschaft Irpinia. Der Großteil des Anbaugebietes befindet sich auf einer Höhe zwischen 400 und 700 Metern und umfasst das Gebiet der Gemeinden:[1] Taurasi, Bonito, Castelfranci, Castelvetere sul Calore, Fontanarosa, Lapio, Luogosano, Mirabella Eclano, Montefalcione, Montemarano, Montemiletto, Paternopoli, Pietradefusi, Sant’Angelo all’Esca, San Mango sul Calore, Torre Le Nocelle und Venticano.[4]

Im Jahr 2017 wurden 15.847 Hektoliter DOC-Wein erzeugt.[5]

Als besonders g​ute Lagen gelten Castelfranci, Jampenne, Radici u​nd Torre.[6]

Erzeugung

Der Wein w​ird zum größten Teil (85–100 %) a​us der Rebsorte Aglianico gekeltert. Maximal 15 % andere r​ote Rebsorten dürfen zugesetzt werden. Die vorgeschriebene Reifungsdauer für d​en Taurasi DOCG beträgt d​rei Jahre (davon e​in Jahr i​m Holzfass), m​it dem Zusatz „Riserva“ v​ier Jahre (davon 18 Monate i​m Holzfass).[1]

Beschreibung

Laut Denomination (Auszug):[1]

  • Farbe: kräftiges rubinrot, zu granatrot tendierend, mit orangefarbenen Reflexen im Alter
  • Geruch: ätherisch, angenehm, mehr oder weniger intensiv
  • Geschmack: trocken, voll, harmonisch mit langem Nachhall
  • Alkoholgehalt: mindestens 12 % Vol.
  • Säuregehalt: min 5 g/l
  • Trockenextrakt: min. 15 g/l

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Burton Anderson: Atlas der Italienischen Weine. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 1990, ISBN 3-444-10372-7.
  • Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.

Einzelnachweise

  1. Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 4. August 2018 (italienisch).
  2. Weine und Produzenten aus Italien - Kampanien - Taurasi DOCG. Abgerufen am 31. Oktober 2020.
  3. Homepage Vinitaurasi
  4. Karte und Liste der Anbaugebiete, auf federdoc.com
  5. Weinbau in Zahlen 2018. (PDF) In: V.Q.P.R.D. d’Italia 2018. federdoc.com, abgerufen am 4. Juni 2019 (italienisch).
  6. Glossar auf wein-plus.de
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