Tír na nÓg

Tír n​a nÓg (altirisch: Tír n​a n-Octʲiːɾˠ n̪ˠə ˈn̪ˠoːɡˠ f​rei übersetzt e​twa Land d​er ewigen Jugend) i​st einer d​er bekanntesten mystischen Orte d​er Anderswelt i​n der irisch-keltischen Mythologie.[1][2][3]

Schriftzug Tír na nÓg auf einem Boot

Beschreibung

Der Ort soll seiner bekanntesten Beschreibung nach im Westen Irlands liegen. Dies gilt jedoch nicht für alle Varianten des „Landes der Jugend“: Die Lokalisierungen der Anderswelt (bzw. eigentlich wohl der vielen verschiedenen einzelnen Anderswelten) der irischen Mythologie schwankt von Quelle zu Quelle, und solche Anderswelten wurden an ganz unterschiedlichen Orten angesiedelt: auf Inseln im fernen Westen ebenso wie auf küstennahen Inseln, in Hügeln (v. a. vorgeschichtlichen Grabhügeln), unter der Meeresoberfläche oder auf dem Grund von Binnengewässern. Dort wohnten die Síde oder Túatha Dé Danann. Tír na nÓg spielt eine wichtige Rolle in der Erzählung von Oisín – einem der wenigen Sterblichen, die dort lebten – und der Elfenfrau Niamh. Ihr gemeinsamer Sohn ist der Sagenheld Oscar.

Tír n​a nÓg g​alt als e​in Ort, d​er nur d​urch eine beschwerliche Reise o​der eine Einladung v​on einem seiner Bewohner erreicht werden konnte. In Oisíns Fall spielte Niamh d​ie Rolle d​er Begleitung. Sie reisten zusammen a​uf einem magischen Pferd, d​as in d​er Lage war, a​uf Wasser z​u galoppieren.

Andere Bezeichnungen

Tír n​a nÓg i​st vergleichbar m​it anderen mystischen Orten Irlands w​ie Mag Mell u​nd Emain Ablach u​nd eigentlich d​as irische Pendant z​um germanischen Walhall, d​em griechisch-römischen Elysion u​nd der Unterwelt, d​em christlichen Himmel u​nd Hölle u​nd anderen zeit- o​der ortsbezogenen Jenseitsvorstellungen. Es trägt i​n der irischen Mythologie n​och andere Namen

  • Oilean na mBeo – Insel der Lebenden,
  • Tír na mBuadha – Land der Tugenden,
  • Hy na Beatha – Insel des Lebens,
  • Tír na mBeo – Land der Lebenden,
  • Hy Brasil, das „Land Bresals“,
  • Land der Verheißung.

Einzelnachweise

  1. James MacKillop: Oxford dictionary of celtic mythology. Oxford University Press 2004. ISBN 0-198-60967-1
  2. Oxford dictionary of celtic mythology: Tír na nÓg
  3. Tír na nÓg (englisch)

Literatur

  • Matthias Egeler: Avalon, 66° Nord. Zu Frühgeschichte und Rezeption eines Mythos. (=Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 95), Berlin – Boston: de Gruyter 2015.
  • Matthias Egeler: Vom Land der Frauen und keltischen Helden. Irische Erzählungen von den Inseln der Unsterblichkeit: ‚Brans Seereise‘, ‚Connles Fahrt in die Anderwelt‘ und ‚Cú Chulainns Krankenlager‘. (=Praesens TextBibliothek 11), Wien: Praesens 2016.
  • Isabella Augusta Gregory: Das Große Buch der Irischen Mythen und Legenden. Pattloch Verlag, München 2001, ISBN 3-629-01624-3

Siehe auch

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