Tätigkeit
Tätigkeit (Aktivität) bezeichnet ein Handeln des Menschen und kann sowohl körperliche als auch geistige Verrichtungen umfassen. Soweit Tätigkeiten unmittelbar dem Zeitvertreib und Lustgewinn des tätigen Menschen dienen, werden sie als Spiel bezeichnet. Tätigkeiten, die zweckmäßig und zielgerichtet auf die Erfüllung bestimmter individueller und gesellschaftlicher Verpflichtungen ausgerichtet sind, werden als Arbeit bezeichnet.[1]
In der Arbeitssoziologie unterscheidet man zwischen Berufs- bzw. Erwerbstätigkeit, Haus- und Familienarbeit (Reproduktionsarbeit) und ehrenamtlicher Tätigkeit. Letztere kann einem Tätigkeitsfeld im öffentlichen Bereich, z. B. Politik, Kultur; oder im privaten Bereich der Freizeit (z. B. Hobbys) zugeordnet werden.
Tätigkeiten von Institutionen, welche von Gremien auf Basis der Satzung oder des Regelwerks geplant und umgesetzt werden, bezeichnet man als Aktivität. Diese Tätigkeiten sind in der Regel komplex und schwer zu überschauen.
Das Gegenteil von Tätigkeit ist Passivität.
Tätigkeiten als Teil von Aufgaben
Aufgaben sind Arbeits- oder Handlungsoptionen, mit welchen ein bestimmtes Ziel erreicht werden sollte. Tätigkeiten sind demgegenüber untergeordnete Handlungen, die zur Erfüllung der Aufgaben dienen. Eine Aufgabe besteht somit aus mehreren Tätigkeiten.
Auswirkungen von Tätigkeiten auf den Menschen
Als tätiger Mensch gilt heute im Allgemeinen ein Mensch mit einer positiven Lebenseinstellung, der gesellschaftlich oder individuell Relevantes verrichtet und bewirkt. Um dies zu erreichen, muss er sich aktiv mit seiner Lebensumwelt auseinandersetzen.
In der Tätigkeit sammelt der Mensch Erfahrungen und lernt aus diesen. Tätigkeiten sind eine grundlegende Form, Erfahrungen zu sammeln und Kompetenzen zu erwerben. Dies bedeutet, dass sich in den Tätigkeiten, speziell in den zugrunde liegenden Motiven, zum einen die Persönlichkeit des Menschen äußert und zum anderen sich der Mensch als Persönlichkeit weiterentwickelt. Dieser Entwicklung ist der Mensch jedoch nicht passiv ausgeliefert, er kann durch zielgerichtete, an zukünftigen Ergebnissen orientierte Handlungen diese Entwicklung beeinflussen. Hier zeigt sich, dass Tätigkeit eine retrospektive Betrachtung der Lebensgeschichte abbildet, während Handlungen auf zukünftige Ziele ausgerichtet sind.
Differenzierte Tätigkeit bedarf einer Entwicklung von Kompetenzen. Tätigkeiten, an die Ansprüche gestellt werden, müssen deshalb geübt bzw. trainiert werden. Sie helfen aber wiederum, sich in unterschiedlichen bzw. neuen Situationen zurechtzufinden, sich zu behaupten oder davon zu profitieren. In der Ausübung von Tätigkeiten findet eine Sozialisierung statt.
Verschiedene Tätigkeiten können in zeitliche oder örtliche Lebensbereiche eingeteilt werden, z. B. Freizeit vs. Erwerbstätigkeit. Aus der Abstimmung dieser verschiedenen Bereich ergeben sich Begriffe wie Work-Life Balance bzw. Life-Domain Balance.
Siehe auch
Literatur
- H. Schüpbach: Arbeits- und Organisationspsychologie. (Reihe UTB basics). Ernst Reinhardt, München 2013.
Weblinks
Einzelnachweise
- Duden | Tätigkeit | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 30. April 2019.