Synode von Gangra
Die Synode von Gangra (Çankırı) fand um 340/341 statt. Andere Quellen machen einen Zeitpunkt zwischen 350 und 360 n. Chr. plausibel. Grund für die Zusammenkunft war die asketisch-häretische Bewegung um Eustathius von Sebaste, die sogenannten Eustathianer.
Die Synode verurteilte ihre Lehre und ihre Praktiken. Insbesondere wurde die Ablehnung der Ehe, die Nichtbeachtung kirchlicher Festtage und des Fastens an Sonntagen sowie die Aufstachelung von Sklaven gegen ihre Herren verurteilt. Auch wurde kritisiert, dass die Eustathianer eigene Gottesdienste abhielten und sich von den Gemeindegottesdiensten fernhielten. Für die Bewegung der Eustathianer ist wichtig, dass sich aus den Unterlagen der Synode kein Hinweis auf eine grundsätzliche Ablehnung des Eigentums ableiten lässt, auch scheinen nach eustathianischer Lehre Besitzende vom Ewigen Heil nicht grundsätzlich ausgeschlossen gewesen zu sein.
Literatur
- Johann Georg Herbst: Die Synode zu Gangra. In: Theologische Quartalschrift, Band 5, 1823, S. 179–192.
- Johanna Lanczkowski (Hrsg.): Kleines Lexikon des Mönchtums und der Orden. Reclam, Stuttgart 1993, S. 109 (Reclams Universal-Bibliothek, Band 8867).