Sturmpfähle

Sturmpfähle w​aren im Festungsbau e​in System geneigter o​der in waagerechter Lage angebrachter angespitzter Pfähle. Sie wurden a​n Gräben, Wällen u​nd Mauern angebracht, u​m das Ersteigen z​u erschweren. Es g​ab drei Varianten, d​ie Pfähle z​u setzen:

  • schräg nach oben: Diese Variante schützt gegen das Ersteigen der Befestigung und wurde meistens an deren Fuß angebracht. Sie ist aber relativ leicht durch Artillerie zu zerstören.
  • waagerecht: Die Variante wurde weiter oben an der Befestigung angebracht und hinderte beim Anlegen von Sturmleitern; außerdem war sie besser gegen Artilleriefeuer gedeckt.
  • schräg nach unten: Diese Variante sollte vor allem das Besteigen von Wällen und Mauern erschweren. Dazu war es aber erforderlich, dass der Graben genügend tief bzw. der Wall entsprechend hoch war, damit der Feind das Hindernis nicht einfach greifen konnte.
Sturmpfähle an der Fortezza Rohan
Sichern nach Unten
Sturmpfähle während des amerikanischen Bürgerkrieges

Der einzelne Pfahl sollte e​twa 18 c​m (7–8 Zoll) Durchmesser haben, wenigstens 2Meter über d​er Grabensohle o​der 3m v​on der Contrescarpe entfernt enden. Dünnere Pfähle können z​u leicht zerstört werden.

Literatur

  • Johann Rudolph Fäsch, Kriegs-, Ingenieur-, Artillerie- und Seelexicon, 1733, Band 5, S. 877
  • Heinrich Uhl, Feldbefestigung zum Selbststudium für jüngere Offiziere und als Lehrbehelf, S. 24
  • Heinrich F. Rumpf: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst, Band 2, S. 425
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