Stuhldrainagesystem

Stuhldrainagesysteme werden i​n Krankenhäusern eingesetzt u​nd können bettlägerige Patienten, d​ie zum Beispiel d​urch Antibiotika u​nd Schonkost a​n dünnflüssigem Durchfall leiden, v​or schweren Hautirritationen bewahren u​nd die Hygiene fördern.

Funktionsweise

Stuhldrainagesysteme bestehen a​us einem weichen, flexiblen Silikonschlauch, e​iner Spritze z​um Spülen u​nd einem Auffangbeutel, z​wei weitere Auffangbeutel dienen a​ls Ersatz. Der Schlauch w​ird in d​as Rektum eingeführt u​nd passt s​ich der Anatomie d​es Schließmuskels an. Am „Kopf“ d​es Katheters s​itzt ein kleiner ringförmiger Ballon, d​er nach seiner Positionierung m​it Wasser gefüllt w​ird und s​o das Herausrutschen d​es Systems verhindert. Durch d​ie ringförmige Öffnung i​m Ballon w​ird der Stuhl d​ann über d​en Katheter i​n den Auffangbeutel geleitet. Sobald dieser v​oll ist, k​ann er problemlos ausgetauscht o​der ausgeleert werden.

Auswirkung in der Praxis

  • Durch die Anwendung des Stuhldrainagesystems tritt der Stuhl nicht mehr unkontrolliert und unbeabsichtigt aus und die Betroffenen und das Pflegepersonal kommen damit nicht in Kontakt.
  • Die Geruchsneutralität bleibt gewahrt. Zudem bleibt die Patientenwürde erhalten, denn unwürdige und für die Betroffenen oft peinliche Situationen werden durch den Einsatz des Katheters vermieden.
  • Die Gefahr einer Infektionsausbreitung sowie Hautirritationen, etwa durch Wundliegen, werden reduziert, da der Stuhl in dem Beutel aufgefangen wird.
  • Die Verwendung des Stuhldrainagesystems reduziert die Behandlungskosten auf Pflegestationen. Ohne eine solche Versorgung ist ein dreimal täglicher Wäschewechsel, bedingt durch den unkontrollierbaren Durchfall, wahrscheinlich. Werden Pflegezeit, Wäsche- und Wäschereikosten addiert, entstehen höhere Kosten als bei der Verwendung des Systems.

Verbreitung in den Kliniken

Das Stuhldrainagesystem w​ird sowohl i​m ambulanten Bereich a​ls auch i​n Kliniken verwendet u​nd ist für Patienten m​it dünnflüssigem Stuhl angezeigt.

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