Straßenzwang

Der Straßenzwang entstammt d​em Handelsrecht d​es Mittelalters. Er besagt, d​ass bestimmte Handelswaren v​on den Kaufleuten n​ur auf bestimmten Straßen transportiert werden durften. Die Städte, welche a​n diesen Straßen lagen, konnten d​ann ihr Stapelrecht ausüben. Die Kaufleute profitierten v​om besonderen Schutz, u​nter dem d​iese Straßen i​m Allgemeinen standen. Ein Beispiel i​st die Via Regia, a​n der d​ie Messestädte Leipzig u​nd Frankfurt v​om Straßenzwang profitierten.

Geschichte

Zur Sicherung d​es Straßenzwangs wurden verschiedene Maßnahmen gesetzt:

  • Meilensteine und Wegweisersäulen kennzeichneten die vorgeschriebenen Straßen, Fahrverbotssäulen sollten die Fuhrleute von den sogenannten „verbotenen Wegen“ (Schliefwegen) abseits der erlaubten Straßen abhalten.
  • Burgherren wie die von Karlsfried legten Graben und Wälle an, um die durch Vermeidung der Straße entstandenen Hohlwege unpassierbar zu machen und somit ihre Einnahmen für Wegzoll und Straßenerhalt zu sichern.[1]
  • Berittene Streifen (Überreiter, Überreuter, Überreuther) kontrollierten die „verbotenen Wege“, die von sogenannten Schwärzerbanden oder Paschern zur Vermeidung der Mautgebühren unerlaubterweise genutzt wurden. Im Falle der Salzwege (Goldener Steig, Linzer Steig) wurden diese Überreiter, die jeweils von mehreren Fußknechten unterstützt wurden, Salzreiter genannt. Die zwölf Salzreiter, die beispielsweise im Jahre 1658 für die rund 100 Kilometer lange Grenze von Oberösterreich zum Kronland Böhmen gegen die manchmal auch bewaffneten Händler eingesetzt wurden, waren aber weitaus zu wenige, um die Schmuggler nachhaltig von ihrer illegalen Tätigkeit abzuhalten.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Thomas Kühtreiber: Straße und Burg. Anmerkungen zu einem vielschichtigen Verhältnis, S. 286ff. In: Kornelia Holzner-Tobisch, Thomas Kühtreiber, Gertrud Blaschitz (Hrsg.): Die Vielschichtigkeit der Straße. Kontinuität und Wandel in Mittelalter und früher Neuzeit (= Veröffentlichungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit. 22). Wien 2012, S. 263–301.
  2. Felix Manzenreiter: Mühlviertler Lebensadern: Umstrittene Salzwege nach Böhmen. Unter besonderer Berücksichtigung des 400-jährigen Salzhandelskonfliktes zwischen Freistadt und Leonfelden. Bad Leonfelden 2013, S. 156.
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