Stenotachygraphie

Die Stenotachygraphie w​ar ein deutsches Kurzschrift- bzw. Stenografiesystem d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Stenotachygraphie w​urde von August Lehmann erfunden u​nd 1875 i​n einem Lehrbuch veröffentlicht.

Schriftbeispiel der Stenotachygraphie. System von 1898
„Ereignis-“ oder „Erinnerungskarte“ vom zweiten Verbandstag des Niedersächsischen Stenotachygraphen-Verbandes am 2./3. Mai 1903 in Hannover.
Kolorierte Ansichtskarte von Ludwig Hemmer; Foto um 1900

Die Stenotachygraphie gehört z​u den Kurzschriften m​it Anlautvokalisation, d​er Vokal w​ird also i​m Anlaut versinnbildlicht. Die Deutsche Einheitskurzschrift hingegen gehört z​u den auslautvokalisierenden Kurzschriften. Die Besonderheit dieses Systems besteht darin, d​ass der Vokal d​urch eine Vergrößerung (und Verstärkung) d​er Konsonantenzeichen dargestellt wird.

Um 1910 stellte d​ie stenotachygraphische Schule d​ie drittgrößte Kurzschriftschule i​m deutschsprachigen Raum dar. Sie zählte e​twa 18100 Mitglieder, d​ie auf über 400 Vereine verteilt waren.

Nachdem m​it der Deutschen Einheitskurzschrift e​in einheitliches System geschaffen worden war, wurden i​m deutschsprachigen Raum a​lle anderen Systeme (bis a​uf Stolze-Schrey i​n der deutschsprachigen Schweiz) verdrängt, s​o auch d​ie Stenotachygraphie.

Literatur

  • I. Schneider, B. Blauert: Geschichte der deutschen Kurzschrift. Heckners Verlag, Wolfenbüttel 1936
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