Stefan S. Schmidt
Stefan S. Schmidt (* 27. August 1958 in Marburg an der Lahn) ist ein gegenständlicher deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in Marburg. Schmidt studierte Malerei, Grafik und Kunstgeschichte an der Kunsthochschule Kassel, an der Loughborough University (England) und an der Philipps-Universität Marburg. Sein hauptsächliches Sujet ist das Stillleben. Seine Arbeiten wurden seit 1979 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
Werk
Seit 1980 wendet sich Stefan S. Schmidt dem Stillleben zu. Diese komponiert er aus alltäglichen Gegenstände- fast möchte man von „Zivilisationsabfall“ sprechen- zu überraschenden, assoziationsträchtigen Arrangements fernab der Beschaulichkeit.
Die Dinge sind bei ihm einerseits Zeugen gelebten Lebens, andererseits aber offensichtlich dem bewusst ordnenden, arrangierenden Eingriff des Malers unterworfen, so dass deutlich wird, dass sie mehr meinen als nur sich selbst; sie verweisen immer auch auf etwas Anderes, außerhalb ihrer selbst Liegendes. Das können Beziehungen verschiedenster Art sein: Menschliche Beziehungen sind ebenso denkbar wie Ordnungsprinzipien, Hierarchien, Farb-, Form- und Materialbeziehungen usw.
Zuweilen scheint es, als träten die Dinge auf wie Akteure auf einer Bühne: Es gibt laute und bescheidene, zierliche und pompöse, fröhliche und düstere. Zusammen scheinen sie die menschliche Komödie aufzuführen und dem Betrachter einen Spiegel vor Augen zu halten.
Charakteristisch ist hierbei ein meist betont statischer Bildaufbau, dynamische Kompositionen sind die Ausnahme.
Neben den Stillleben entstehen immer wieder abgeschlossene, teils serielle Werkgruppen. So entstehen von 1988-1994 die sogenannten Fragmentbilder, 2001-2004 die (unbewohnbaren) Häuser, ab 1998 die Großen Damen u.a.
Parallel malt Schmidt immer auch Landschaftsbilder, die in alter Tradition unmittelbar „vor Ort“ entstehen, sei es in der nordhessischen Landschaft oder auf Reisen nach England, Irland, Schottland, Schweden, Frankreich und Italien.
Das zeichnerische Werk ist relativ klein; es dominieren großformatige, bildmäßig ausgeführte Zeichnungen in Bleistift, Farbstift oder Beize, oft als Mischtechnik.
Ausstellungen (Auswahl)
- 2002, „40x40“, Kunstforum Seligenstadt
- 2002, „My Home is my Castle“, Kunstbalkon, Kassel
- 2004, Internationale Biennale der Zeichnung, Pilsen, Tschechische Republik
- 2005, „Architektur“, Galerie Schmalfuß, Marburg
- 2006, „Kunst in Marburg“, Marburger Kunstverein, Marburg
- 2006, Internationale Biennale der Zeichnung, Pilsen, Tschechische Republik
- 2007, Große Kunstausstellung München, Haus der Kunst, München
- 2007, Große Kunstausstellung Halle, Kunst Halle e.V., Halle
Preise und Auszeichnungen
- 1990, Europapreis für Malerei der Stadt Ostende, Belgien (Dritter Preis)
- 1991, Premio Agazzi, Bergamo, Italien (Sonderpreis für Aquarell)
- 1992, Preisträger der Marielies-Hess-Stiftung, Frankfurt
- 2004 und 2006, Preisträger der Internationalen Biennale der Zeichnung, Pilsen, Tschechische Republik
Literatur
- Stefan S. Schmidt: Ausstellungskatalog. hrsg. von Galerie M. W. Schmalfuß, ISBN 978-3-00-024736-1