Steckachse
Eine Steckachse erlaubt eine schnelle Radmontage bzw. -demontage, je nach Bauart teilweise ohne Werkzeugeinsatz.
Sie kommt vor allem bei leichtgewichtigen Fahrzeugen zum Einsatz, die zum Transport oder zur Wartung häufiger teilweise zerlegt werden.
Die Achse wird durch die Aufnahme am Fahrzeugrahmen und durch die Radnabe gesteckt. Am anderen Ende wird die Steckachse in ein Gewinde geschraubt, durch eine Mutter gehalten oder auf eine andere Weise fixiert.
Wenn die Verriegelung werkzeuglos geschehen soll, wird der Kopf der Steckachse z. B. durch einen Schnellspannhebel verspannt oder durch einen Federmechanismus positioniert, welcher durch Knopfdruck wieder gelöst wird.
Fahrrad und Fahrradanhänger
Steckachsen werden bei Fahrrädern und Fahrradanhängern als stabilere Alternative zu Hohlachsen mit meist 9 oder 10 mm Durchmesser eingesetzt, die mit 5 mm starken Schnellspannern verwendet werden. Laufräder mit Steckachsen erfordern immer passende Achsaufnahmen am Fahrzeugrahmen bzw. Ausfallenden an der Fahrradgabel. Manche Laufrad-Naben lassen sich auf unterschiedliche Achssysteme umrüsten.
Beim Fahrrad-Vorderrad sind Steckachsen mit 15 und 12 mm weit verbreitet. Für Extremanwendungen wie Downhill werden auch Achsen mit 20 mm verwendet. Hinterrad-Steckachsen haben in der Regel 12 mm Durchmesser. Die Nabenbreite ist hinten 142 oder 148 mm, bei Fatbikes 177 oder 197 mm. Steckachsen mit 9 oder 10 mm Durchmesser gelten mittlerweile als veraltet.
Steckachsen werden bei Fahrradanhängern, die zum Transport teilweise zerlegt werden können, eingesetzt (Quick-release-Achse).
LKW
In der LKW-Technik gibt es eine anderweitige Verwendung des Begriffs „Steckachse“: in hinteren angetriebenen Starrachsen schwerer LKW wird mit zwei beidseitig gezahnten Steckachsen je eine formschlüssige Verbindung vom mittigen Differential zur Nabe eines Rades außen geschaffen. Die innere Verzahnung am Differential hat einen kleineren Durchmesser als die äußere Verzahnung an der Radnabe. Sie lassen sich nach Lösen der Nabenmuttern sehr einfach wechseln. Neue Wellen werden in die inneren und äußeren Verzahnungen eingesteckt, daher der Name. In dieser Anwendung sind somit die Steckachsen Antriebswellen. Folglich sind die „Steckachsen“ als Achsen nicht korrekt bezeichnet, weil sich auf ihnen nichts in einer Lagerung dreht, sondern es sind korrekt bezeichnet Wellen (die zwecks Radantrieb in der Achse stecken).