Staudamm Sivens

Der Staudamm Sivens (französisch Barrage d​e Sivens) w​ar ein geplanter Staudamm e​twa 10 Kilometer nördlich v​on Lisle-sur-Tarn i​n der südwestfranzösischen Region Okzitanien. Er sollte d​en Fluss Tescou, e​inen Nebenfluss d​es Tarn, m​it einem zwölf Meter h​ohen und 230 Meter langen Sperrbauwerk z​u einem 42 Hektar großen, b​is zu 2 Kilometer langen See m​it 1,5 Millionen Kubikmeter Wasservolumen aufstauen. Hauptzweck d​es Bauwerks w​ar die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen, daneben d​ie Niedrigwassererhöhung d​es Flusses. Stromerzeugung w​ar nicht beabsichtigt.

Einzugsgebiet des Tescou
Plan des Stausees
Geplanter Querschnitt des Damms

Proteste und Baustopp

Gegen das Bauwerk gab es trotz diverser ökologischer Ausgleichsmaßnahmen heftige Proteste von Umweltschützern. Die ehemalige Umweltministerin Delphine Batho hatte das seit mehr als zwei Jahrzehnten geplante Projekt, dessen Kosten sich auf 8,5 Millionen Euro belaufen sollten, daher im Juni 2013 gestoppt. Nach der Absetzung Bathos genehmigte der regionale Präfekt den Beginn der Bauarbeiten. Ein von Bathos Nachfolgerin Ségolène Royal veranlasstes Gutachten kam ebenfalls zu einem kritischen Urteil. Nachdem am 25. Oktober 2014 der Biologiestudent Rémi Fraisse bei einer Demonstration vor Ort durch eine Tränengasgranate der Gendarmerie in den Rücken getroffen und dadurch getötet worden war, wurden in mehreren Städten Frankreichs Gedenkveranstaltungen durchgeführt, es kam außerdem zu gewaltsamen Protesten autonomer antikapitalistischer Gruppen.[1] Danach kam es zu einem Baustopp.

Einzelnachweise

  1. Stefan Simons: Showdown der französischen Stadtguerilla. In: Der Spiegel. 2. November 2014, abgerufen am 18. November 2021.

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