St. Jakobus (Seibersdorf)

Die römisch-katholische Expositurkirche St. Jakobus d​er Ältere i​st eine spätgotische Saalkirche i​m Ortsteil Seibersdorf v​on Kirchdorf a​m Inn i​m niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Sie gehört z​ur Pfarrei Kirchdorf a​m Inn i​m Dekanat Simbach i​m Bistum Passau.

Ansicht von Osten
Innenansicht nach Osten
Ansicht nach Westen mit Empore

Geschichte und Architektur

Die Kirche St. Jakobus wurde um 1470/1480 erbaut; am Chor ist innen am Chorscheitel die aufgemalte Jahreszahl 1471 zu finden. Die Kirche ist ein kleines einschiffiges Bauwerk in den für die Region typischen spätgotischen Formen. Das Äußere ist aus Tuffsteinquadern gefügt; das Gebäude ist äußerlich durch gestufte Strebepfeiler gekennzeichnet. Ein gekröpftes Sohlbankgesims zieht sich um das vermauerte Südportal. Die Westportalvorhalle wurde später erbaut. Am Übergang vom Langhaus zum Chor ist der fünfgeschossige Turm angeordnet, dessen ungegliederte Geschosse durch Gesimse voneinander abgesetzt sind. Er wird durch einen Spitzhelm über stumpfen Walmgiebeln abgeschlossen, der nach Brand im Jahr 1646 erneuert wurde. Beide Raumteile werden im Innern durch Netzgewölbe abgeschlossen. Im Chor entwickeln sich die Rippen aus kräftigen Runddiensten. Demgegenüber sind die Dienste im Schiff polygonal gebildet und den flachen profilierten Schildbogenstellungen vorgelagert.

Im Jahr 1986 erfolgte d​ie letzte Außen-, i​m Jahr 1987 d​ie letzte Innenrenovierung.[1]

Ausstattung

Die Ausstattung i​st neugotisch. An d​em 1880 v​on Emanuel Basler gefertigten Hochaltar i​st in d​er obersten Nische e​in kleines spätgotisches Vesperbild a​us Holz aufgestellt. Eine ebenfalls a​us der Zeit u​m 1480 stammende hölzerne Madonna i​st weiterhin erhalten.

Ein Rotmarmorepitaph für Caspar Offenheimer zu Guteneck und Seibersdorf und seine Frau Elisabeth († 1550) zeigt ein Reliefbild des Auferstandenen, vor dem die Eheleute kniend dargestellt sind. Ein weiteres Rotmarmorepitaph erinnert an Hans Offenheimer zu Seibersdorf und Guteneck († 1569) und zeigt ein Relief des Jüngsten Gerichts. Das Geläut besteht aus vier Bronzeglocken aus den Jahren 1957, 1670, 1772 und 2006.[2]

Die Orgel i​st ein Werk v​on Michael Weise a​us dem Jahr 1953 m​it heute 11 Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal, d​as 1987 umgebaut u​nd erweitert wurde, w​obei die Orgel a​uf elektrische Traktur umgestellt u​nd an d​er Wand angebracht wurde.[1]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern II – Niederbayern. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03122-7, S. 639.
Commons: St. Jakobus der Ältere (Seibersdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Kirche auf der Website der Expositur Seibersdorf. Abgerufen am 23. Juli 2020.
  2. Informationen zur Expositurkirche Seibersdorf auf der Website des Bistums Passau. Abgerufen am 24. Juli 2020.

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