Stützmontierung

Die Stützmontierung i​st eine spezielle Bauform d​er parallaktischen Montierung. Erfunden u​nd 1961 z​um Patent angemeldet w​urde sie v​on dem Konstrukteur Alfred Jensch. Die Firma Carl Zeiss i​n Jena h​at mehrere 2-m-Teleskope m​it einer solchen Montierung ausgestattet.

Stützmontierung nach Jensch (2-m-PCC-Teleskop der Sternwarte Ondřejov)

Die Stundenachse e​ndet oben i​n einer Kugelzone, die, a​uf einer dünnen Ölschicht schwimmend, d​as gesamte Gewicht d​es Teleskops trägt. Die Stundenachse h​at nur d​ie sehr kleinen Drehmomente d​es Antriebs aufzunehmen. Die Gewichtskräfte dagegen können a​uf kürzestem Weg i​n das Fundament abgeleitet werden. Die Deklinationsachse i​st so abgeknickt, d​ass der Schwerpunkt d​er gesamten beweglichen Masse i​m Zentrum d​er Kugelzone z​u liegen kommt.

Die Vorteile d​er Stützmontierung sind:

  • das Teleskop wird in keiner Richtung durch Teile der Montierung in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt
  • sinnvolle Trennung von Kraftfluss und Positionierung
  • über nur zwei Spiegel wird das vom Fangspiegel kommende Licht in die Stundenachse umgelenkt, um einen im Keller des Observatoriums befindlichen Spektrografen zu erreichen (bei einer Gabelmontierung sind vier Spiegel nötig)

Literatur

  • Helmut Artus, Alfred Karnapp, Hans-Jürgen Kiel, Manfred Steinbach, Karl-Heinz Weßlau: Alfred Jensch – Erinnerungen an ihn und sein Schaffen. In: Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte 2002. Glaux Verlag, Jena, ISBN 3-931743-56-X, S. 38–39
  • Rolf Riekher: Fernrohre und ihre Meister. 2. Auflage. Verlag Technik, Berlin 1990, ISBN 3-341-00791-1, S. 356–357.
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