Spreestein
Die Spreestein (Baujahr 1957) war ein Linienfrachter der Spreestein-Klasse des Norddeutschen Lloyd. Sie war das erste deutsche Frachtschiff mit Rettungsbooten aus Kunststoff.
Geschichte
Die Spreestein wurde unter der Baunummer 855 beim Bremer Vulkan gebaut und absolvierte seine Probefahrt am 20. Mai 1957. Schon einen Monat später folgte das Schwesterschiff Siegstein mit der Baunummer 856. Beide waren bei einer Länge von 126 Metern und einer Breite von 16 Metern mit 4.900 BRT vermessen und hatten eine Tragfähigkeit von 6.725 tdw. Ein einfach wirkender Zweitakt-Dieselmotor (BV/MAN) mit 6 Zylindern vom Typ K Z 70/120 leistete bei 125/min 2940 kW (4.000 PS) und verlieh den Schiffen eine Geschwindigkeit von 14,5 kn. Dabei wurden durchschnittlich 14,5 t Brennstoff pro Tag verbraucht. Zur Stromerzeugung standen drei Generatoren mit jeweils 150 kW zur Verfügung. Insgesamt zählten sechs Schiffe zu dieser Klasse.
Man war seit fast 50 Jahren auf der Suche nach einer Alternative zum bisherigen Holzwerkstoff, dem bisherigen Baumaterial für Rettungsboote. Kunststoff zeigte sich als nahezu ideales Material, um die Nachteile vom Holz zu vermeiden. Die andere Alternative, Metallrettungsboote hatten ihre Vorteile bzgl. der Festigkeit und Resistenz gegenüber Feuer. Die Lebensdauer genügte jedoch nicht den hohen Ansprüchen. Der glasfaserverstärkte Kunststoff wurde von der See-Berufsgenossenschaft und von dem Germanischen Lloyd ausführlich geprüft und die Erprobung des GFK-Bootes auf dem Linienfrachter Spreestein verlief unter der Aufsicht dieser Gesellschaften äußerst positiv.
Literatur
- N.N.: Fortschritt an Bord. Die Seeberufsgenossenschaft, 2009.
- Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd. Bd. 2., 1920 bis 1970, Koehler, Herford 1992, ISBN 3-7822-0534-0.
Weblinks
- Bild der Spreestein-Klasse, abgerufen am 19. Januar 2016.