Spiegel (Gefieder)
In der Ornithologie bezeichnet der Begriff Spiegel oder auch Flügelspiegel (lateinisch Speculum) das deutliche optische Hervortreten einer Gefiederpartie im Flügelbereich.
Ein Flügelspiegel ist vor allem bei Schwimmenten ausgeprägt, bei denen häufig die Armschwingen zum Rest des Flügels farblich deutlich kontrastieren. Dieser Kontrast ist beim schwimmenden Vogel und im Flug gut sichtbar. Das Merkmal ist oft bei beiden Geschlechtern und auch im Schlichtkleid vorhanden und daher zur Bestimmung bei einigen Arten gut geeignet.
Der Flügelspiegel der Stockente zeigt z. B. ein weiß begrenztes, schillerndes Dunkelblau, das durch Strukturfarben an den Fahnen der Armschwingen entsteht und unter Sonneneinstrahlung in bestimmtem Winkel besonders zur Geltung kommt. Ein schillerndes Grün findet sich bei der Krickente. Bei der Schnatterente ist der Flügelspiegel rein weiß.
Bei der Balz verschiedener Entenarten kann der Flügelspiegel eine Rolle beim sogenannten Scheinputzen spielen, dabei wird dieser vom Erpel mit dem Schnabel berührt oder auffällig präsentiert, während er sich scheinbar hinter dem Flügel putzt.[1]
Auch andere Vogelgruppen zeigen einen deutlich ausgeprägten Flügelspiegel, darunter verschiedene Finken- oder Papageienarten, beispielsweise aus der Gattung Amazona.
Quellen
Einzelnachweise
- U. N. Glutz von Blotzheim, K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 2: Anseriformes (1. Teil). AULA-Verlag, 2004, ISBN 3-923527-00-4.
Literatur
- Ralf Wassmann: Ornithologisches Taschenlexikon. AULA-Verlag, Wiesbaden 1999, ISBN 3-89104-627-8.
- Lexikon der Biologie. 5. Band, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-0330-8.