Sosylos
Sosylos (griechisch Σωσύλος Sōsýlos) war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber aus Sparta.
Sosylos begleitete Cornelius Nepos zufolge zusammen mit dem Geschichtsschreiber Silenos von Kaleakte den karthagischen Feldherrn Hannibal während des Zweiten Punischen Krieges, „solange das Schicksal es zuließ“, und unterrichtete ihn im Griechischen.[1]
Sosylos schilderte den Krieg in einem Werk, das aus sieben Büchern bestand. Es ist bis auf ein Fragment aus dem 4. Buch auf einem Papyrus (Würzburger Papyrus[2]) nicht direkt erhalten, wurde aber von späteren Historikern wie Polybios (der ihn zusammen mit Chaireas erwähnt und gegen beide polemisiert) und Diodor verwendet. Sosylos berichtete dem Würzburger Papyrus zufolge ausführlich über einen Seesieg Massilias über die Karthager, woran auch Römer beteiligt waren. Der Schlachtort ist jedoch nicht genau bekannt,[3] wenngleich er oft an der Ebromündung lokalisiert und die Schlacht in das Jahre 217 v. Chr. gesetzt wird.[4]
Textausgaben
- Die Fragmente der griechischen Historiker bzw. Brill’s New Jacoby Nr. 176 (mit englischer Übersetzung, Kommentar und biographischer Skizze von Duane Roller).
Literatur
- Guido Schepens: Die Westgriechen in antiker und moderner Universalgeschichte. Kritische Überlegungen zum Sosylos-Papyrus. In: Rüdiger Kinsky (Hrsg.): Diorthoseis. Beiträge zur Geschichte des Hellenismus und zum Nachleben Alexander des Großen. Leipzig 2004, S. 73–107.
- Frank W. Walbank: A Historical Commentary on Polybius. 3 Bde. Clarendon Press, Oxford 1957–1979.
- Giuseppe Zecchini: Ancora sul Papiro Würzburg e su Sosilo. In: Bärbel Kramer u. a. (Hrsg.): Akten des 21. Internationalen Papyrologenkongresses. Berlin 1993, S. 1061ff.
Anmerkungen
- Cornelius Nepos, Hannibal 13,3. Demnach trennten sich die Wege Hannibals und Sosylos' zu einem unbekannten Zeitpunkt.
- Vgl. auch Ulrich Wilcken: Ein Sosylos-Fragment in der Würzburger Papyrussammlung. In: Hermes. Band 41, 1906, S. 103–141.
- Vgl. den Kommentar von Duane Roller in Brill’s New Jacoby Nr. 176, Fragment 1.
- Schepens, Die Westgriechen, S. 80f., Anm. 18.