Sofortschmelzpunkt

Die Bestimmung des Sofortschmelzpunktes ist eine physikalische Analysemethode zur Charakterisierung von Feststoffen (z. B. Arzneistoffe) im pharmazeutischen Labor. Die Methode basiert auf einer besonderen Bestimmungsmethodik der Ermittlung der Temperaturen und . Er errechnet sich nach der Formel:

Messapparatur

Die Messapparatur besteht a​us einem Metallblock (z. B. a​us Messing) m​it guter Wärmeleitfähigkeit u​nd einer ebenen, polierten Oberfläche. Der Block w​ird mit e​inem regulierbaren Gasbrenner o​der einem elektrischen Heizgerät erhitzt. Er h​at eine zylindrische Bohrung, d​ie gerade w​eit genug ist, u​m ein Quecksilberthermometer einzuführen. Die zylindrische Bohrung i​st parallel z​u der polierten Oberfläche i​m Abstand v​on etwa 3 m​m positioniert.[1]

Ausführung

Der Metallblock wird zügig auf eine Temperatur gebracht, die etwa 10 °C unterhalb der zu erwartenden Schmelztemperatur liegt. Dann wird mit etwa 1 °C pro Minute weiter erhitzt. In regelmäßigen zeitlichen Abständen werden einige Teilchen der zu untersuchenden pulverisierten Substanz in der Nähe des Quecksilbergefäßes des Thermometers auf die polierte Oberfläche gestreut. Nach jedem Aufstreuen wird die Oberfläche gereinigt. Wenn die Substanz zum ersten Mal sofort schmilzt, sobald sie die Metall-Oberfläche berührt, ist die Temperatur erreicht. Dann wird das Aufheizen beendet. Beim Abkühlen werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen erneut Teilchen der zu untersuchenden Substanz auf den Block gestreut, wobei die polierte Oberfläche nach jedem Aufstreuen gereinigt wird. Sobald die Substanz aufhört sofort zu schmelzen, wird die Temperatur abgelesen.[1]

Einzelnachweise

  1. Europäisches Arzneibuch, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart, 6. Ausgabe, 2008, S. 41, ISBN 978-3-7692-3962-1.
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