Sloer (Adelsgeschlecht)

Sloer i​st der Name e​ines erloschenen westfälischen Adelsgeschlechts, d​as bis u​m 1621 i​m Niederstift Münster angesessen war.[1]

Wappen derer Sloer

Herkunft und Güter

Die Familie Sloer (auch Slore, Schloer) w​ar ursprünglich e​in süd-oldenburgisches Geschlecht v​on Ministerialen a​us Slorenbüttel.[2] Sie w​aren um 1423 Besitzer d​es Gosehove v​or der Stadt Lübbecke, s​owie bis e​twa 1600 zeitweise a​uch von Gut Groß-Engershausen u​nd Gut Klein-Engershausen.

Wappen

Schild m​it rotem steigendem Löwen a​uf goldenem Grunde, Helmzier m​it steigendem Löwen. Ein Abbild findet s​ich auf d​er Grabplatte[3] d​er Stiftsdame Anna v​on Sloer i​n Herford, 1550 b​is 1567 Pröpstin d​es Stiftes St. Mariae auf d​em Berge i​n Herford, zusammen m​it Wappen d​er von Plincke, s​owie von Klenke u​nd von Luneberge.

Grabplatte Anna von Sloer (1568)

Namensträger (Auswahl, Datum und Filiation nur geschätzt)

  • Johann von Sloer ⚭ (kurz vor 1491) Lucke von Plincke (Erbtochter aus Klein-Engershausen, Vater wohl Ludolf von Plincke gen. Crumme)
    • Johann II von Sloer (1506–1560) ⚭ Margarethe von Klenke; Tochter des Johann von Klenke und der Lucke von Luneberge (Bicker). 1554 Anklage, dass er und andere eigengehörige Bauernhöfe in adelige Güter umgewandelt haben sollen.
      • (?) Anna von Sloer in Herford, 1550 bis 1567 Pröpstin des Stiftes St. Mariae auf dem Berg in Herford (* um 1500; † 3. März 1568)
      • Berndt von Sloer († vor 1620) ⚭ 1578 Elisabeth von der Horst. Damals war er Herr auf Gut Klein-Engershausen, seine Linie ist trotz vier Kindern erloschen, daher Besitz an Johann von Hastfer (* 1545)[4]
        • um 1610 (?) Hermann (†), Johann (†), Anna Catherine (†) und Marie (†)
      • Margarethe von Sloer ⚭ Johann von Hastfer (Sohn des Johann (Hans) von Hastfer auf Arknal († 1537) und der Anna von Kalff († nach 1551)[5])
  • Dieter Besserer: Rittergut Klein-Engershausen in Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 68 (1996) S. 31 ff. Digitalisat, abgerufen 21. März 2020
  • Dorfgemeinschaft Getmold (2003): Getmold 775 Jahre: Geschichte und Geschichten aus unserem Dorf von der Ersterwähnung bis zur Gegenwart; Digitalisat, abgerufen 21. März 2020
  • Grabmal Anna von Sloer
  • Яковченко, С. К.(2012): Рейнеке – не только Лис 291 с. (Yakovchenko, Sergej: Reinecke – nicht nur Fuchs; veröffentlicht als PDF auf issuu.com, Kopenhagen 2012. S. 185), abgerufen 21. März 2020.
  • Karl Adolf von der Horst: Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden. Stargardt, Berlin 1894, S. 8–11 (Digitalisat).
  • Karl Adolf von der Horst: Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden. Nachtrag. Werneburg, Lübbecke 1899, S. 15–16 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Max von Spiessen: Wappenbuch des westfälischen Adels, S. 113.
  2. vgl. D. Besserer (1996), S. 31.
  3. Eintrag der AG Familienforschung Kreis Herford 2013.
  4. von der Horst (1894), S. 8–11.
  5. Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2, 1.2: Estland, Görlitz 1930, S. 102.
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