Skipper Clement

Skipper Clement, eigentlich Klemen Andersen (* 13. November 1485 i​n Vedsted, Vendsyssel; † 9. September 1536 i​n Viborg), w​ar ein dänischer Kapitän u​nd Freibeuter a​uf der Seite v​on Christian II., d​er später a​ls Anführer d​es Bauernaufstands v​on 1534 bekannt wurde.

Leben

Klemen Andersen w​urde in Vedsted geboren. Seine Familie w​aren vermutlich Bauern u​nd Kleinhändler. Um 1515 heiratete Marine Sørensdatter Munk (* ~1490), m​it der e​r drei Kinder hatte.

Zu Beginn der 1520er Jahre war er Kaufmann in Aalborg und Schiffer – daher sein Spitzname – und Vizeadmiral unter Christian II. Auch nachdem Christian 1523 vor dem aufständischen Adel in die Niederlande geflohen war und sein Onkel Friedrich I. König geworden war, hielt Clement Christian die Treue und diente ihm als Freibeuter. Bei Christians missglücktem Versuch 1531/32 Norwegen zurückzuerobern, war er dabei. König Friedrichs Tod 1533 führte zur Grafenfehde. Während die lutherische Partei der Adligen Herzog Christian (III.) bevorzugte und die katholische seinen jüngeren Bruder Johann, war der entthronte König Christian II., der als Gefangener im Sonderborger Schloss saß, der König, den das Volk wünschte. Christoph von Oldenburg, ein Cousin sowohl von Christian II. als auch Christian III., erklärte, den abgesetzten und gefangenen König zurück auf den Thron bringen zu wollen. Mit Unterstützung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwever, fiel er in Dänemark ein. Als der dänische Reichsrat im Juli 1534 endlich Christian III. zum König wählte, war bereits ein Großteil Dänemarks in den Händen des Grafen und seiner Verbündeten.

Da erhoben sich im August 1534 die Bauern unter ihrem Anführer Skipper Clement. Der Bauernaufstand breitete sich in weiten Teilen Jütlands aus. Der unterdrückte Hass der Bauern gegenüber dem Adel ließ eine lange Reihe Adelssitze in Jütland in Flammen aufgehen. Am 16. Oktober 1534 gelang dem Bauernheer bei Svenstrup in Nordjütland ein Sieg über das zahlenmäßig weit unterlegene Heer des dänischen Adels unter Holger Holgersen Rosenkrantz von Boller. Jedoch verbündete Skipper Clement sich nicht mit Graf Oldenburg und den Städten Kopenhagen, Malmö und Lübeck. Als der Krieg gegen Lübeck im November 1534 mit dem Frieden von Stockelsdorf beendet war, konnte König Christian III. seine Kräfte auf die Niederschlagung des Aufstandes konzentrieren. Das Heer des Königs unter seinem Feldherrn Johann Rantzau teilte das Bauernheer und schlug es in die Flucht. Schnell und ohne auf großen Widerstand zu stoßen, drang Rantzau in den Norden Jütlands vor, und zuletzt wurden Clements Streitkräfte in Aalborg eingeschlossen, wo sie nach wenigen Tagen der Belagerung am 18. Dezember 1534 besiegt wurden. Die Verteidiger Skipper Clements, zwischen 700 und 800 Mann, wurden niedergemetzelt, wonach die Stadt zur Plünderung freigegeben wurde.

Hinrichtung von Skipper Clement

Skipper Clement selbst konnte d​em Blutbad i​n Aalborg z​war entkommen, w​urde jedoch einige Tage danach v​on einem Bauern verraten u​nd gefangen genommen. Am 9. September 1536 w​urde er v​or dem Dom i​n Viborg geköpft. Seine Leiche w​urde gevierteilt u​nd auf v​ier Pfählen angebracht, s​ein Kopf m​it einer Bleikrone gekrönt.[1]

Der Bauernaufstand u​nter Skipper Clement, i​n Dänemark Clementsfejden[2] genannt, w​ar der letzte i​n Dänemark.

Nachleben

In d​er Erinnerung w​urde Skipper Clement z​um Freiheitshelden verklärt. 1919 benannte s​ich die e​rste dänische Pfadfindergruppe n​ach ihm. 1931 w​urde ihm i​n Nordjütland e​in Denkmal d​es Bildhauers Johannes Bjerg, aufgestellt i​n Aalborg, gesetzt.[3] 1970 verfasste d​er Dichter u​nd Politiker d​er Radikale Venstre, Ebbe Kløvedal Reich (1940–2005), d​as Lied Skipper Clement Morgensang,[4] z​u dem Leif Varmark (* 1941) d​ie Melodie schrieb.[5]

2005 w​urde die Internationale Schule i​n Aalborg i​n Skipper Clement Skolen umbenannt.[6]

Literatur

Commons: Skipper Clement – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • danskekonger.dk Dänische Seite mit Biografien der Könige seit 1448 und anderer interessanter Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Seite der nordjütländischen Burg Spøttrup mit Abbildungen von Skipper Clement.
  2. Bertel Nygaard: Clementsfejden auf danmarkshistorien.dk.
  3. Denkmal des Skipper Clement
  4. Skibber Clement Morgensang in deutscher Übersetzung
  5. Skipper Klements Morgensang
  6. Geschichte der Schule (englisch).
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