Silvio Crespi

Silvio Benigno Crespi (* 24. September 1868 i​n Mailand; † 15. Januar 1944 i​n Cadorago) w​ar ein italienischer Unternehmer, Erfinder u​nd Politiker.[1]

Silvio Crespi

Werdegang

Der erstgeborene Sohn d​es Fabrikanten Cristoforo Benigno Crespi absolvierte zunächst e​in Studium d​er Rechtswissenschaften u​nd arbeitete d​ann im väterlichen Baumwollunternehmen mit, unternahm Studienreisen n​ach Frankreich, Großbritannien u​nd Deutschland u​nd arbeitete zeitweilig i​n Oldham, i​n der Maschinenfabrik Platt Brothers. 1906 übernahm e​r die Leitung d​es väterlichen Unternehmens, i​n das e​r 1889 eingetreten war.

Seit 1897 gehörte er der Abgeordnetenkammer an. Im Mai 1918 übernahm er das neu eingerichtete Ministerium für Lebensmittelversorgung und -verbrauch im Kabinett Orlando, das er bis Juni 1919 führte.[2] 1920 wurde er von König Viktor Emanuel III. zum Senator ernannt. Er gehörte der katholisch-liberalen Gruppierung an. In seinen politischen Funktionen setzte er sich für das Verbot der Nachtarbeit ein, für die Verringerung der Arbeitszeit und den Jugendschutz. Er baute mit großem Aufwand die von seinem Vater gegründete Arbeitersiedlung Crespi d’Adda (seit 1995 UNESCO-Weltkulturerbe) aus.

Crespi w​ar der e​rste Präsident d​es italienischen Verbandes d​er Baumwollindustriellen, fungierte a​ls Vorsitzender d​er Banca Commerciale Italiana u​nd des Automobile Club d​i Milano. Als solcher setzte e​r sich für d​en Bau d​er Automobilrennstrecke v​on Monza (1922) u​nd der Autobahn Milano-Laghi (1925) ein.

Crespi gehörte 1919 z​u den Unterzeichnern d​es Friedensvertrages v​on Versailles. Er g​alt bis z​ur Insolvenz seiner Firma (1929) a​ls einer d​er einflussreichsten italienischen Industriellen.

Literatur

Commons: Silvio Crespi – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Roberto Romano: Silvio Crespi. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
  2. Silvio Crespi. In: storia.camera.it. Abgerufen am 28. Januar 2022 (italienisch).
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