Silberblätter
Die Pflanzengattung Lunaria gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die Arten dieser Gattung besitzen viele deutschsprachige Trivialnamen: am gebräuchlichsten ist das Silberblatt, häufig werden jedoch auch Silbertaler, Silberling, Judaspfennig oder Mondviole verwendet. Die Lunaria-Arten sind als Zierpflanzen in vielen Gärten heimisch.
Silberblätter | ||||||||||||
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Einjähriges Silberblatt (Lunaria annua) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lunaria | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Lunaria-Arten wachsen als ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Die mehr oder weniger stark behaarten Stängel sind aufrecht und verzweigt.
Die gegenständig oder wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist ei- bis herzförmig mit gezähntem Blattrand.
Generative Merkmale
In kurzen traubigen Blütenständen stehen die Blüten ohne Hochblätter zusammen. Die gestielten Blüten sind zwittrig und vierzählig. Die vier Kelchblätter stehen aufrecht. Die vier genagelten Kronblätter sind violett oder weiß. Die Kronblätter sind etwa doppelt so lang wie die Kelchblätter. Die sechs Staubblätter besitzen lange Staubbeutel. Der kurze Griffel endet in einer zweilappigen Narbe.
Die großen Schötchen enthalten wenige große, geflügelte Samen.
Systematik
Die Gattung Lunaria wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der aus dem Lateinischen stammende Gattungsname Lunaria bedeutet "Mondpflanze" und bezieht sich auf die manchmal kreisrunden, silbrig schimmernden Zwischenwände ("falsche Scheidewände" im Rähmchen der Repla) der Schötchen, die im Herbst noch übrig bleiben und an den Mond erinnern. Die Gattung Lunaria ist keiner Tribus zugeordnet.
Es gibt drei Arten:
- Einjähriges Silberblatt (Lunaria annua L.: Es stammt ursprünglich aus Südosteuropa, wurde viel angepflanzt und ist in zahlreichen Ländern verwildert. Es gibt zwei Unterarten:
- Lunaria annua L. subsp. annua (Syn.: Lunaria biennis Moench))
- Lunaria annua subsp. pachyrrhiza (Borbás) Hayek
- Ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva L., Syn.: Lunaria alpina Bergeret): Es ist in Europa verbreitet.
- Lunaria telekiana Jáv.: Dieser Endemit kommt nur im nördlichen Albanien vor. Diese Art ist ebenfalls ausdauernd wie Lunaria rediviva, das Schötchen hat aber nur ein Karpophor von etwa 1 Millimeter Länge im Gegensatz zu dem von Lunaria rediviva mit 25 bis 40 Millimeter Länge.
Nutzung
Alle drei Arten finden wegen ihrer großen, farbigen Blüten und der später silbrig schimmernden reifen Schötchen als Zierpflanzen Verwendung. Die getrockneten Stängel werden seit dem 18. Jahrhundert auch zu dekorativen Zwecken verwendet.
Die Lunaria-Arten gedeihen am besten an warmen, sonnigen oder halbschattigen Standorten und auf nährstoffreicheren Böden. Lunaria-Arten können durch Aussaat oder vegetativ durch Teilung vermehrt werden.
Quellen
- S. M. H. Jafri: Brassicaceae in der Flora of Pakistan: Lunaria - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- Peter William Ball: Lunaria L. auf S. 358. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. 2. Auflage, Band 1, Cambridge University Press 1993, ISBN 0-521-41007-X.