Siegfried Lenz Preis
Der Siegfried Lenz Preis ist ein Literaturpreis, der seit 2014 alle zwei Jahre[1] in Hamburg von der Siegfried Lenz Stiftung vergeben wird.

Mit dem Preis „ausgezeichnet werden sollen internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die mit ihrem erzählerischen Werk Anerkennung erlangt haben und deren schöpferisches Wirken dem Geist Siegfried Lenz’ nah ist.“[2] Mit einem Preisgeld von 50.000 Euro zählt der Siegfried Lenz Preis neben dem Georg-Büchner-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis und dem auch für Wissenschaftler offenen Siegfried Unseld Preis zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland.[1] Die Auszeichnung war noch zu Lebzeiten von dem deutschen Schriftsteller Siegfried Lenz (1926–2014) initiiert worden. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine von der Stiftung eingesetzte Jury aus fünf Mitgliedern mit sechsjähriger Amtszeit.[3]
Die erste Verleihung des Siegfried Lenz Preises fand am 14. November 2014 im Hamburger Rathaus statt. Eine Jury um Ulrich Greiner, Christina Weiss, Ulla Hahn (als Mitglieder der Freien Akademie der Künste in Hamburg), Rainer Moritz und Günter Berg, Vorstand der Siegfried Lenz Stiftung, kürte den israelischen Schriftsteller Amos Oz, der langjährig mit dem Preisstifter befreundet war, zum ersten Preisträger.
Bei der letzten Preisvergabe im Jahr 2020 erkannte eine Jury bestehend aus Günter Berg, Ulrich Greiner, Rainer Moritz, der Buchhänderlin Annegret Schult und Monique Schwitter der russischen Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja den Siegfried Lenz Preis zu. Aufgrund der COVID-19-Pandemie soll die feierliche Preisübergabe im Hamburger Rathaus durch den Ersten Bürgermeister und die Siegfried Lenz Stiftung erst am 19. März 2021 erfolgen.[4]
Preisträger
Jahr | Preisträger | Laudator | Begründung für die Preisvergabe |
---|---|---|---|
2014 | Amos Oz | Frank-Walter Steinmeier[5] | für seine literarische „Verschmelzung von Zeitgeschichte und individuellem Schicksal, er verbindet die politische Analyse mit der psychologischen Durchdringung seiner Figuren“[6] |
2016 | Julian Barnes | Neil MacGregor[7] | „... ehrt mit Julian Barnes einen der herausragenden europäischen Erzähler und Essayisten. Der ... Autor versteht es, in seinen Romanen Elemente der Moderne und Postmoderne auf raffinierte Weise miteinander zu verknüpfen. Barnes' Werk greift Diskussionen der Kultur- und Literaturtheorie auf und fragt danach, wie sich Erinnerung für den Einzelnen und für die Gesellschaft konstituiert.“[8] |
2018 | Richard Ford | Verena Lueken | „... zeigt sich Richard Ford als ein Meister der Beobachtung und der Beschreibungskunst“[9][10] |
2020 | Ljudmila Ulitzkaja | Peter Tschentscher | „...Ihre Romane und Erzählungen spiegeln die Tragödie des 20. Jahrhunderts, die Epoche der Gewaltherrschaft und des Genozids.“[4] |
Weblinks
- Siegfried Lenz Stiftung (offizielle Website)
Einzelnachweise
- Der Lenz ist da. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juli 2014, Nr. 158, S. 9.
- Gründung der Siegfried Lenz Stiftung bei hoffmann-und-campe.de, 18. Juni 2014 (abgerufen am 14. November 2014).
- Vergaberichtlinien der Stiftung, abgerufen am 19. Dezember 2017.
- Siegfried Lenz Preis 2020 an Ljudmila Ulitzkaja. In: siegfriedlenz-stiftung.org, 15. Juni 2020 (abgerufen am 15. Juni 2020).
- "Die Macht des Wortes und der Vernunft" bei ndr.de, 14. November 2014 (abgerufen am 14. November 2014).
- Amos Oz erhält ersten Siegfried-Lenz-Preis. In: Hamburger Abendblatt, 11. Juli 2014, Nr. 159, S. 17.
- Barnes erhält Siegfried-Lenz-Preis, Focus, abgerufen am 29. Juni 2016
- Julian Barnes erhält den Siegfried-Lenz-Preis, buchmarkt.de, 29. Juni 2016, abgerufen am 29. Juni 2016
- Richard Ford erhält Siegfried Lenz Preis, boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 1. März 2018
- Verena Lueken: Das ist das Leben. In: FAZ.net. 30. September 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.