Sextus Caecilius Africanus
Sextus Caecilius Africanus (kurz African; † 169/175) war ein klassischer römischer Jurist aus der wohl in Afrika beheimateten Familie der Caecilier und Schüler des Salvius Iulianus.
Mehrere Fragmente seiner Schriften sind in den Digesten des Kaisers Justinian I. überliefert. Dies gilt besonders für Auszüge aus seinen quaestiones, einer neunbändigen unsystematischen Sammlung von Rechtsfällen. Da in diesen Textstellen Salvius Iulianus besonders häufig zitiert wird, geht die Forschung davon aus, dass es sich um solche Fälle handelt, die ebendieser Autor entschieden hatte.[1] Bisweilen nimmt Africanus gegenüber seinem Lehrer aber auch eine kritische Haltung ein. In den Noctes Atticae des Aulus Gellius wird er als hervorragender Rechtskenner bezeichnet (XX 1, 1).
Aus den über 20 Bücher umfassenden epistulae des Caecilius Africanus ist dagegen lediglich ein einziges Fragment überliefert.[2]
Literatur
- Paul Jörs: Caecilius 29. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 1192–1195 (veraltet; Digitalisat).
- PIR² II 3 f. Nr. 18
- Detlef Liebs: Sex. Caecilius Africanus. In: Klaus Sallmann (Hrsg.): Die Literatur des Umbruchs. Von der römischen zur christlichen Literatur, 117 bis 284 n. Chr. (= Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 4). C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39020-X, S. 106–108
- Hans Hermann Seiler: Sectus Caecilius Africanus. In: Michael Stolleis (Hrsg.): Juristen. Ein biographisches Lexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. 2. Auflage, C. H. Beck, München 2001, ISBN 978-3-406-45957-3, S. 19 f.
Anmerkungen
- Paul Krüger: Geschichte der Quellen und Litteratur des römischen Rechts. Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 177 (online).
- Dig. 30,39 pr.