Sesmaria
Eine Sesmaria (port. Brachland, Lehen) ist eine historische portugiesische Institution des Agrarrechts, die in Portugal im Jahr 1375 entwickelt wurde und bei der Besiedlung Brasiliens angewandt wurde.
Geschichte
Die Sesmaria wurde am 26. Mai 1375 in Portugal zum ersten Mal in Kraft gesetzt. Das dabei vergebene Land wurde ursprünglich mit dem Ziel vergeben, die Nahrungsmittelknappheit im Portugal des 14. Jahrhunderts zu bekämpfen.
Zu Beginn der Besiedlung Brasiliens hatte das Königreich Portugal keine Möglichkeit, das riesige Land zu regieren. Das Land wurde als Sesmaria unter Adligen, verdienten Soldaten und Bürgern verteilt. Mit dem Erwerb einer „Sesmaria“ war der Erwerber verpflichtet, das Land zu bestellen und Unterkünfte für Menschen und Vieh zu errichten. Später wurde der Anbau von Kakao und Kaffee gefördert.
Neben dem Ziel der Urbarmachung des Landes diente die Vergabe der Sesmarias auch der Steuerung der Besiedlung Brasiliens.
Literatur
- Marcia Maria Menendes Motta: The Sesmarias In Brazil: Colonial Land Policies In The Late Eighteenth-Century, Department of History, Universidade Federal Fluminense, e-journal of Portuguese history, Band 3, Nummer 2, Winter 2005, S. 1–12, ISSN 1645-6432 (PDF; 283 kB).