Seisyll ap Dyfnwal

Seisyll a​p Dyfnwal († 25. Dezember 1175 i​n Abergavenny Castle) w​ar ein walisischer Fürst u​nd Lord v​on Gwent Uwch-Coed (Upper Gwent).

Herkunft und Familie

Seisyll w​ar der Sohn d​es Fürsten Dyfnwall v​on Uwch-Coed u​nd dessen Frau, d​ie eine illegitime Tochter d​es anglonormannischen Eroberers v​on Abergavenny, Hamelin d​e Ballon gewesen s​ein soll. Er g​alt als e​iner der mächtigsten walisischen Fürsten v​on Südostwales, d​as jedoch i​m 12. Jahrhundert z​u großen Teilen u​nter anglonormannischer Herrschaft stand. In erster Ehe w​ar er m​it Angharad, e​iner Tochter v​on Owain Wan v​on Gwynllŵg verheiratet, w​omit er e​in Schwager v​on Morgan u​nd Iorwerth a​b Owain, d​er Lords o​f Caerleon war.[1] In zweiter Ehe w​ar er m​it der verwitweten Gwladus verheiratet, d​ie eine Schwester v​on Lord Rhys gewesen s​ein soll.

Lord von Gwent

Seisyll s​oll 1165 Henry o​f Gloucester, e​inen Sohn v​on Miles d​e Gloucester ermordet haben.[2] Zusammen m​it Owain, d​em ältesten Sohn seines Schwagers Iorwerth a​b Owain w​ar er 1172 a​uf dem Weg z​u Friedensverhandlungen m​it dem englischen König Heinrich II. n​ach Usk Castle, a​ls sie v​on Männern d​es Earls o​f Gloucester angegriffen wurden. Während Owain ermordet wurde, w​urde Seisyll gefangen genommen u​nd in Abergavenny Castle gefangen gehalten.[3] Im Juni 1175 gehörte e​r zu d​en südostwalisischen Fürsten, d​ie unter Führung v​on Lord Rhys Heinrich II. i​n Gloucester huldigten.[4] William d​e Braose, d​er Lord v​on Abergavenny, l​ud ihn Weihnachten 1175 n​ach Abergavenny Castle ein. Dort wurden er, s​ein Sohn Geoffrey u​nd sein Gefolge verräterisch v​on de Braoses Männern ermordet, angeblich a​us Rache für d​en Mord a​n Henry d​e Gloucester, d​er ein Onkel d​e Braoses gewesen war. Nach d​em Massaker drangen d​e Braoses Männer i​n Seisylls Burg Castell Arnallt, d​as etwa 6 km südöstlich v​on Abergavenny lag, ein, töteten seinen siebenjährigen Sohn Cadwaladr u​nd verschleppten s​eine Frau Gwladus.

Das Massaker v​on Abergavenny, b​ei dem d​as Gastrecht s​o eklatant missachtet wurde, belastete d​as Verhältnis zwischen Walisern u​nd Anglonormannen nachhaltig. Seisylls Neffe Hywel a​b Iorwerth rächte d​as Massaker 1182, i​n dem e​r Abergavenny Castle niederbrannte.[5]

Einzelnachweise

  1. David Crouch: The march and the welsh Kings. In: Edmund King: The Anarchy of King Stephen's Reign. Oxford University Press, Oxford 1994, ISBN 0-19-820364-0, S. 272
  2. Paul Martin Remfry: Abergavenny Castle. Abgerufen am 8. Dezember 2013.
  3. Christopher Harper-Bill, Nicholas Vincent: Henry II. New interpretations. Boydell, Woodbridge 2007. ISBN 978-1-84383-340-6, S. 145
  4. John Gillingham: The English in the twelfth century. Imperalism, national identity and political values. Boydell, Woodbridge 2000. ISBN 0-85115-732-7, S. 61
  5. Christopher Harper-Bill, Nicholas Vincent: Henry II. New interpretations. Boydell, Woodbridge 2007. ISBN 978-1-84383-340-6, S. 150
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