Seehundstation Friedrichskoog
Seehundstation Friedrichskoog | ||
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Vollständiger Name | Seehundstation Friedrichskoog gGmbH | |
Ort | An der Seeschleuse 4 25718 Friedrichskoog | |
Eröffnung | 1985 | |
Tierarten | 2 Arten | |
Organisation | ||
Stationsgelände vom Aussichtsturm (2014) | ||
www.seehundstation-friedrichskoog.de | ||
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Die Seehundstation Friedrichskoog in der Gemeinde Friedrichskoog besteht seit 1985.
Aufgabenbereiche
Neben Informations- und Umweltbildungsarbeit sind die tierschutzgerechte Aufzucht von Seehunden und Kegelrobben sowie anwendungsorientierte, aktuelle Forschungsinitiativen zum Artenschutz die wesentlichen Aufgaben der Seehundstation. Sie ist die einzige zur Aufzucht von Heulern autorisierte Stelle an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. In der Station leben sowohl Heuler als auch „Dauergäste“.
Station
Träger
Die Seehundstation Friedrichskoog wurde 1985 als Einrichtung der Gemeinde Friedrichskoog und des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein e.V. (LJV) gegründet. Von 1992 bis Februar 2019 wurde sie als gemeinnütziger Verein unter dem Namen „Seehundstation Friedrichskoog e.V. - Information, Aufzucht, Forschung“ betrieben. Im Jahr 2019 wurde der Verein in eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) umgewandelt; Hauptanteilseigner ist das Land Schleswig-Holstein.[1]
Bauliche Entwicklung
2006 wurde die Seehundstation um ein zweites Becken für die dauerhaft in der Station lebenden Tiere und ein zusätzliches Ausstellungsgebäude mit einer größeren Zuschauertribüne erweitert.
Durch die Schließung des Landeshafens Friedrichskoog im Jahr 2015[2] musste die Wasserversorgung und -entsorgung der Station neu organisiert werden.
Seit Jahresende 2019 wird die Seehundstation mit dem Bau eines neuen Eingangsbereichs sowie eines 2000 Quadratmeter großen Ausstellungsgebäudes grundlegend umgestaltet. Im Jahr 2021 soll der Umbau des Altgebäudes zu einem modernen Bürotrakt erfolgen. Für die erforderlichen Investitionen hat das Land Schleswig-Holstein sechs Millionen Euro bereitgestellt.[3]
Durch die dauerhaft in der Station gehaltene Gruppe von Seehunden und Kegelrobben können Besucher besondere Eindrücke vom Leben der heimischen Robben erhalten und an den großen Unterwasserfenstern die Seehunde und Kegelrobben beobachten. Die Fütterungen werden kommentiert, das Training erläutert und dabei Informationen über die Biologie und das Verhalten der Tiere gegeben.
Die vielfältigen Angebote an den Dauerhaltungsbecken im Außenbereich und der Erlebnisausstellung „Robben der Welt“ laden auf spielerische Art und Weise ein, mehr über die Biologie, Gefährdung und Schutzmaßnahmen der heimischen Meeressäuger und ihrer Verwandten herauszufinden.
Trischenbake
Auf dem Gelände der Station, einem früheren Materiallagerplatz für den Deichbau und die Landgewinnung („Fiskusplatz“), stand weithin sichtbar die 23 m hohe Trischenbake, die jahrzehntelang bis zu ihrer Demontage 1996 auf der Insel Trischen aufgestellt war. 2001 wurde sie restauriert und diente nun als Aussichtsturm, der aus 17 m Höhe einen guten Ausblick ins Gelände der Seehundstation und das Wattenmeer ermöglichte.[4]
Um die Renovierung und den Umbau der Seehundstation zu ermöglichen, wurde die Trischenbake an die Gemeinde Friedrichskoog verschenkt und am 5. Februar 2020 mittels eines Krans von ihrem bisherigen Standort entfernt. Es ist geplant, sie am Hafen wieder aufzubauen.[5][6]
Die Station in den Medien
Die im Jahre 2006 erweiterte Seehundstation wurde zahlreichen Fernsehzuschauern durch die Fernsehserie Hallo Robbie! bekannt, die teils in der Station gedreht wurde.[7] Außerdem ist die Station durch die Fernsehserie „Seehund, Puma & Co.“ bekannt geworden.
Heuler
Die Seehundstation Friedrichskoog ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig autorisierte Aufnahmestelle für verlassen oder erkrankt aufgefundene Robben in Schleswig-Holstein. Die Seehundheuleraufzucht und -rehabilitation sind wesentliche Bestandteile der Arbeit im Sommer. Die Robben werden an der gesamten Nord- und Ostseeküste Schleswig-Holsteins geborgen. Sieben Heuler- und fünf Quarantänebecken stehen den Jungtieren in Friedrichskoog zur Verfügung. Anders als die Dauerhaltungstiere haben junge Seehunde und Kegelrobben in Friedrichskoog keinen Kontakt zu den Besuchern der Station. Sie können jedoch über Kameras gut beobachtet werden.
Leitung
Erster Stationsleiter in Friedrichskoog war Seehundjäger Werner Rohwedder. Er hatte schon vor der Eröffnung der Einrichtung Heuler aufgenommen und in seinem Garten und auf einem Kutter aufgezogen. Rohwedder leitete die Station mehr als zehn Jahre lang. Seine Nachfolgerin war Katrin Wollny-Goerke. Seit 1997 ist Diplom-Biologin Tanja Rosenberger Leiterin der Seehundstation Friedrichskoog.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hamburger Abendblatt: Seehundstation Friedrichskoog bekommt neuen Träger, 8. Februar 2019, abgerufen 20. August 2020.
- dpa/sir: Traditionsreicher Hafen wird endgültig geschlossen, in: Welt vom 19. Mai 2015, abgerufen 13. August 2020
- dpa: Seehundstation wird für sechs Millionen Euro modernisiert, in Die Welt von 16. Dezember 2019, abgerufen 20. August 2020.
- Buschsandbake oder Trischenbake auf der Webseite deutsche-leuchtfeuer.de
- Seehundstation künftig ohne Aussichtsturm: Die Bake kommt weg
- Trischenbake: Wahrzeichen bleibt in Friedrichskoog im Schleswig-Holstein Magazin vom 6. Februar 2020
- Pia Klatt, Kai Labrenz: Filmland Schleswig-Holstein. Boyens, Heide 2004, ISBN 3-8042-1138-0, S. 124.