Sebastian Kurtenbach
Sebastian Kurtenbach (* 10. April 1987 in Köln[1]) ist Professor für Politikwissenschaft/Sozialpolitik an der Fachhochschule Münster, Leiter des Instituts für Gesellschaft und Digitales (GUD) und Privatdozent an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.
Leben
Kurtenbach studierte von 2006 bis 2010 Soziale Arbeit an der Hochschule Düsseldorf und von 2010 bis 2013 Sozialwissenschaft im M.A. Studienprogramm Stadt- und Regionalentwicklung an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2013 bis 2016 promovierte er an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln zum Leben in herausfordernden Wohngebieten bei Jürgen Friedrichs und Clemens Kronberg. Zudem war er 2016 als visiting schoolar an der Wayne State University Detroit.
Von 2016 bis 2018 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld beschäftigt. Dort forschte er zu Jugendgewalt sowie zur Ausgrenzung Geflüchteter. Vom 2018 bis 2021 vertrat er Aladin El-Mafaalani auf der Professur für Politikwissenschaft/Sozialpolitik der Fachhochschule Münster, auf welche er 2021 berufen wurde. Im selben Jahr habilitierte er sich an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum mit einer venia legendi in Soziologie, insbesondere Stadt und Migration.
Kurtenbach war von 2016 bis 2020 member of the board des Research Network 37 – Urban Sociology der European Sociological Association und ist seit 2020 Sprecher des Sektion Stadt und Region im Rat für Migration. Von 2017 bis 2019 war er Mitglied im kleinen Konvent der Schader-Stiftung und von 2018 bis 2021 Beiratsmitglied des Deutschen Instituts für Community Organizing (DICO). Er ist Mitglied im Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum sowie des Instituts für Gesellschaft und Digitales (GUD) der Fachhochschule Münster.
Kurtenbach arbeitet zu Fragen der Stadt-, Migrations- und Konfliktforschung. Im Mittelpunkt stehen Kontexteffekte aber auch wie sich Ankunftsgebiete entwickeln. Hierzu hat er vor allem zur armutsgeprägten Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien publiziert. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Nachbarschaft, vor allem in Bezug auf Digitalisierung. Ebenso leitet er Studien zur Erklärung und Prävention von Radikalisierung.
Schriften (Auswahl)
- Kurtenbach, S. (2021). ‘I fear only the neighbourhood and the Lord!’ Youth violence in marginalized spaces. European Journal of Criminology, online first.
- Kurtenbach, S., Zdun, S., Howell, S., Zaman, M. & Rauf A. (2021). Global Street Code. A cross-cultural perspective on youth violence. Deviant Behavior, 42 (2), 171–192.
- Rolf Heinze, Sebastian Kurtenbach & Jan Üblacker (2019) (Hrsg.). „Digitalisierung und Nachbarschaft. Erosion des Zusammenlebens oder neue Vergemeinschaftung?“ Baden-Baden: Nomos. ISBN 978-3-8487-5093-1
- Heitmeyer Wilhelm; Howell, Simon; Kurtenbach Sebastian; Rauf, Abdul; Zaman, Muhammad, & Zdun, Steffen (2019). Youth Violence: A Cross-Cultural Comparison in Germany, South Africa, and Pakistan. New York City: Springer International.
- Kurtenbach, S. (2019). Kein Platz für Flüchtlinge? Eine empirische Untersuchung der Ausgrenzung Geflüchteter am Beispiel der Stadt Bautzen. Raumforschung und Raumordnung, 77(4), S. 1–16. Online
- Kurtenbach, Sebastian (2018). Ausgrenzung Geflüchteter. Eine empirische Untersuchung am Beispiel Bautzen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. ISBN 978-3-658-21798-3
- Kurtenbach, Sebastian (2017). Leben in herausfordernden Wohngebieten. Das Beispiel Köln-Chorweiler, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. ISBN 978-3-658-16852-0
Weblinks
- Literatur von und über Sebastian Kurtenbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Profil an der Fachhochschule Münster