Schwegel
Die (auch „der“) Schwegel (von althochdeutsch suegala, „Schienbeinknochen“) ist seit dem Mittelalter eine einfache Form einer Längsflöte oder Querflöte.
Ursprünglich wurden mit Schwegel verschiedene Arten von Einhandflöten (französisch galoubet) bezeichnet, die einhändig zugleich mit einer Trommel (Tabor) gespielt wurden. Heute ist der Name von diesen zylindrischen Kernspaltflöten auf eine einfache hölzerne Querflöte mit sechs Grifflöchern übergegangen. Sie wird in der Volksmusik verwendet.
In der Musik des Mittelalters und der Renaissance fand die Schwegel vor allem im Feld zusammen mit der Trommel als „Kriegsinstrument“ Verwendung. Es gibt sie in verschiedenen Stimmungen. Die tiefsten Pfeifen haben den Grundton d1, die höchsten noch spielbaren Instrumente klingen in es2. Am gebräuchlichsten sind derzeit Pfeifen in a1 (440 Hz). Der Tonumfang beträgt zweieinhalb Oktaven.
Synonyme sind Schwegelpfeife und Trommelflöte, sowie Seitlpfeife, Querpfeife und Zwerchpfeife (zwerch, „quer“) wenn eine Querflöte gemeint ist. In der Schweiz sind auch die Bezeichnungen Schweitzerpfeiff (neue Schweizerpfeife) und Natwärisch-Pfiifa (im Wallis) gebräuchlich.
Literatur
- Gerlinde Haid: Schwegel. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
Weblinks
- Artikel zur Schwegel im Österreichischen Musiklexikon
- Christians Seitelpfeifer-Seite
- Foto eines Musikers mit seinem Instrument
- Schweizerpfeiff (Schwegel)
- traditionelle Schwegel-Musik in der Grafschaft von Nizza (Frankreich) (englisch, französisch und okzitanisch).
- Ein Video-Clip vom "Kleinen Pfeifertag 2007" am Georgiberg in Micheldorf/OÖ von Ernst Bimminger
- Andrea Wolfsteiner: Die Schwegelpfeife. Herstellung, Verwendung, Verbreitung, Literatur und Geschichte. (Diplomarbeit) Universität für Musik und darstellende Kunst, Graz 2005