Schwarzer Moderkäfer
Der Schwarze Moderkäfer (Ocypus olens) ist ein Käfer aus der Familie der Kurzflügler (Staphylinidae).
Schwarzer Moderkäfer | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schwarzer Moderkäfer (Ocypus olens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ocypus olens | ||||||||||||
(Müller, 1764) |
Merkmale
Schwarze Moderkäfer sind mit 22 bis 40 Millimetern Länge die größte Kurzflüglerart Mitteleuropas. Der Käfer ist komplett mattschwarz gefärbt, der Körper ist sehr dicht punktförmig strukturiert und schwarz behaart. Der Hinterrand des fünften freiliegenden Hinterleibssegmentes hat auf der Oberseite einen feinen hellen Hautsaum. Die Schienen (Tibien) der Vorderbeine tragen am Außenrand vor der Spitze Dornen. Die häutigen Flügel (Alae) sind ausgebildet.
Ähnliche Arten
Eine ähnliche Art ist der Dunkle Raubkäfer (Ocypus tenebricosus), dessen Halsschild länger ist als die Deckflügel an der Naht. Auch ist die Art ungeflügelt.[1] Man kann die Art mit weiteren Arten der Gattung Ocypus verwechseln, diese sind jedoch alle kleiner.
Vorkommen und Lebensraum
Die Käfer sind in Europa weit verbreitet. Sie treten in verschiedenen Lebensräumen, bevorzugt jedoch in feuchten Wäldern und deren Rändern und Auen, aber auch in Gärten, auf Heiden und manchmal auch an Trockenhängen auf. Sie leben dort unter Totholz, Steinen, im Bodenstreu und auf Wegen.
Lebensweise
Die Schwarzen Moderkäfer ernähren sich räuberisch. Bei drohender Gefahr spreizen die Tiere ihre Mandibeln, mit denen sie kräftig zubeißen können, und strecken den Hinterleib nach vorne, was der Einschüchterung der Angreifer dient. Sie können mit ihren weißen sackförmigen Wehrdrüsen am Hinterleibsende auch ein übelriechendes Sekret absondern. Die Hauptkomponente in diesem Sekret ist ein Iridodial, ein schnell polymerisierendes monocyclisches Monoterpen mit zwei Aldehydgruppen, welches zur Gruppe der Iridoide gehört.[3] Die Larven führen eine ähnliche Lebensweise wie die adulten Käfer.
Belege
Einzelnachweise
- Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas, Parey Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1
- Ocypus (Ocypus) olens (O. Müller 1764). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 18. Juni 2007.
- Angel Huth & Konrad Dettner (1990): Defense chemicals from abdominal glands of 13 rove beetle species of subtribe Staphylinina (Coleoptera: Staphylinidae, Staphylininae). Journal of Chemical Ecology 16, Seiten 2691–2711. doi:10.1007/BF00988079
Literatur
- Karl Wilhelm Harde, Frantisek Severa und Edwin Möhn: Der Kosmos Käferführer: Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-06959-1.
- Georg Möller, Reiner Grube, Ekkehard Wachmann: Der Fauna Käferführer I – Käfer im und am Wald Fauna-Verlag, Nottuln 2006, ISBN 3-935980-25-6.
- Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas, Parey Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1.
Weblinks
- Ocypus (Ocypus) olens bei Fauna Europaea