Schubspannungsgeschwindigkeit
Die Schubspannungsgeschwindigkeit ist in der Hydrodynamik eine Maßzahl für die Schubspannung, die eine Schicht eines strömenden Fluids auf eine benachbarte Schicht oder eine Grenzfläche ausübt. Sie berechnet sich aus dem Betrag des Schubspannungsvektors und der Dichte des Fluids:
In turbulenten Medien wird die Schubspannung durch den turbulenten Transport dominiert. Die Komponenten des Schubspannungsvektors errechnen sich dann aus den Elementen des Reynoldschen Schubspannungstensors:
wobei
- und die beiden Geschwindigkeitskomponenten parallel (x- und y-Richtung) und senkrecht (z-Richtung) zur Grenzfläche sowie
- gestrichene Größen wie die Abweichungen vom Mittelwert sind.
Die beiden Kovarianzen und können dabei auch als die turbulenten Flüsse in z-Richtung des Impulses in x- bzw. y-Richtung interpretiert werden.
Die Schubspannungsgeschwindigkeit ist die Wurzel des Betrages dieses Vektors:
Bei der Herleitung des logarithmischen Windprofils über den Mischungsweglängenansatz nach Ludwig Prandtl wird das Koordinatensystem so definiert, dass die x-Achse parallel zur mittleren Windrichtung liegt (), und es wird angenommen, dass die mittlere Windrichtung und die Richtung der Schubspannung zusammenfallen (). In diesem Fall gilt:
Siehe auch
Literatur
- Erich Truckenbrodt: Grundlagen und elementare Strömungsvorgänge dichtebeständiger Fluide. In: Fluidmechanik. 4. Auflage. Band 1. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1996, ISBN 978-3-540-79017-4.