Schnatermann

Der Schnatermann ist ein Teil der Rostocker Heide auf dem Gebiet der Hansestadt Rostock. Es grenzt im Westen an den Breitling, eine boddenartige Verbreiterung der Unterwarnow kurz vor ihrer Mündung in die Ostsee. Im Mittelalter wurde in diesem Gebiet viel Holz für Schiffbau und Baugewerbe geschlagen. Um die Menge des ausgeführten Holzes zu überwachen, installierte die Stadt, der der Wald gehörte (und noch heute gehört), Schlagbäume an allen Wegen. Die Wachen dieser Schlagbäume wurden Schnatermann genannt. Das Wort setzt sich aus dem altslawischen schnat für Grenze und dem deutschen mann zusammen. Mit der Zeit übertrug sich die Bezeichnung vom Grenzwächter auf das bewachte Gebiet und dann auf ein am Rande des Gebietes gelegenes Forsthaus.

ehemalige Revierförsterei, heute Ausflugsgaststätte
Hafen

Die direkt a​m Breitling gelegene Revierförsterei Schnatermann begann Ende d​es 19. Jahrhunderts i​n der Sommersaison Touristen Speisen u​nd Getränke anzubieten. Bald entstand e​in Bootsanleger u​nd es wurden regelmäßige Ausflugsfahrten m​it Ausflugsdampfern u​nd -booten v​on Warnemünde u​nd vom Rostocker Stadthafen a​us zum Schnatermann angeboten. Das Lokal a​m Schnatermann w​urde auch b​ei Seglern u​nd Motorbootfahrern e​in beliebtes Ausflugsziel.

Heute g​ibt es a​m Schnatermann e​inen Sportboothafen u​nd einen kleinen Sandstrand. Ein Ausflugslokal i​m alten Forsthaus schloss 2017/2018[1] u​nd wurde 2019 wieder eröffnet.[2] Ein Großteil d​er Flächen gehört z​um Naturschutzgebiet Schnatermann. In d​er Sommersaison w​ird der Schnatermann v​on Fahrgastschiffen i​m Linienverkehr Warnemünde – Schnatermann – Markgrafenheide angelaufen.

Der Schnatermann i​st Schauplatz d​es Gedichts Regenballade v​on Ina Seidel, d​as 1978 v​on Achim Reichel a​uf der LP Regenballade vertont wurde.

Einzelnachweise

  1. Schnatermann macht die Schotten dicht, Ostsee-Zeitung, 9. Mai 2018
  2. Antje Bernstein: Neustart für Rostocker Kult-Lokal Schnatermann. In: Ostsee-Zeitung. 28. Mai 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.

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