Schlauchwaage
Eine Schlauchwaage ist ein (altes) Messgerät, um einen Höhenunterschied zweier Punkte auf einer gleichen horizontalen Ebene zu bestimmen, dem hydrostatischen Nivellement, bei dem man sich das physikalische Prinzip der kommunizierenden Röhren zunutze macht. Gleiche Höhenniveaus können so über große Entfernungen übertragen werden.
Die Schlauchwaage ist ein Instrument der hydrostatischen Höhenmessung. Hierbei ist der Flüssigkeitsspiegel in zwei Standgefäßen (z. B. Glaszylindern) bzw. gegenüber einer fixen Referenz, welche untereinander mit einem Schlauch verbunden sind, gleich hoch. Besonders im Bauwesen findet die Schlauchwaage Anwendung, um Höhenübertragungen ohne direkte Sichtverbindung durchzuführen oder die Höhe von Bauwerken zu überwachen.
Schlauch(wasser)waagen werden in der Bauvermessung verwendet, um im Rohbau eines Hauses an den Wänden in einem Meter Höhe den sogenannten Meterriss abzutragen. Dabei ist es gleichgültig, wie der Boden beschaffen ist, denn dieser wird nicht als Maßbezugssystem verwendet.
Herkömmliche Schlauchwaagen bestehen aus zwei Gefäßen mit Maßeinteilungen (meist mm). Die beiden Gefäße sind oben offen und besitzen Bodenöffnungen, durch die sie mit einem Schlauch verbunden sind. Das Gefäß-Schlauchsystem wird mit Wasser gefüllt. Durch den in beiden Gefäßen gleichen Wasserspiegel lassen sich Höhenunterschiede ablesen oder übertragen. Bevor man den Wasserspiegel der Schlauchwaage als Markierung übernimmt, muss der Schlauch unbedingt frei von Luftblasen sein.
Bei digitalen Schlauchwaagen ist der Schlauch ebenfalls mit einer Flüssigkeit gefüllt. Über einen Messwertaufnehmer werden Druckunterschiede ermittelt, woraus wiederum Höhenunterschiede errechnet werden können. Mit diesen elektronischen Druckschlauchwaagen können Höhenunterschiede im 0,01-mm-Bereich über Distanzen von bis zu 250 m gemessen werden.
Auf einem ähnlichen Prinzip beruht das von den Römern verwendete Chorobates.