Schlagfeuerzeug
Das Schlagfeuerzeug ist eine historische (oft in einem Behältnis am Körper getragene) Ausstattung zur Erzeugung von Feuer, wie sie seit der Vorzeit genutzt und auf Fundplätzen (z. B. Ötzi) gefunden wurde.
Beschreibung
Das Ensemble besteht aus Feuerstein, Pyrit u. ä. und Zunder- oder Feuerschwamm (Fomes fomentarius, Phellinus).
Schlägt man Feuerstein und Pyrit aneinander, entsteht an der Schlagstelle für kurze Zeit eine hohe Temperatur. Die winzigen, durch den Schlag abgetrennten Splitter bringen als glühende Funken (bei Luftzufuhr durch Anblasen) den Zunder zum Glimmen. Nur bei der Verwendung von Feuerstein und eisenhaltigen Mineralien wie Pyrit entstehen Funken, die lange genug glühen um sie mittels einer geeigneten Zunderunterlage zu nutzen.
Aus mindestens 27 Gräbern in vier bandkeramischen Gräberfeldern Bayerns liegen Geräteensembles vor, die sich als Feuerbesteck bestimmen lassen. Die Identifizierung war nicht einfach, da die meisten Pyritknollen lagerungsbedingt stark vergangen waren und nicht geborgen werden konnten. Nur in wenigen Fällen sind feste Knollen überliefert, weil Pyrit bei längerer Bodenlagerung häufig zu rostfarbenem Goethit (auch Ockererde genannt) bzw. zu Limonit oxidiert.
Literatur
- Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit. C. H. Beck Verlag, München 1999, ISBN 3-406-42125-3
- Norbert Nieszery: Linearbandkeramische Gräberfelder in Bayern. Verlag Marie Leidorf, Espelkamp 1995, ISBN 3-924734-34-8