Schlafstadium
Schlafstadium ist in Schlafforschung und Schlafmedizin ein Begriff zur Einteilung des Schlafes. Die einzelnen Schlafstadien haben charakteristische Merkmale in der elektrischen Aktivität des Gehirns und sind messtechnisch erfassbar und abgrenzbar. Sie haben im ultradianem Schlafzyklus in Abfolge und Umfang Bedeutung für physiologische Erholungsprozesse, emotionales Befinden sowie Lern- und Gedächtnisprozesse.
Schlaf wird zunächst in die beiden Formen REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf (auch NREM-Schlaf genannt) unterteilt. Der REM-Schlaf wird als Stadium R bezeichnet. Der NREM-Schlaf wird als Stadium N bezeichnet und weiter unterteilt in die Stadien N1, N2 und N3. Diese Nomenklatur geht auf eine Veröffentlichung der American Academy of Sleep Medicine aus dem Jahr 2007 zurück.[1]
Die Zuordnung von zeitlichen Abschnitten des Schlafs zu den Schlafstadien geschieht bei der Auswertung der mittels Polysomnographie durchgeführten Untersuchung und dient der Bewertung des Schlafs im Rahmen der Diagnose von Schlafstörungen.[2] Die Darstellung erfolgt im Schlafprofil (Hypnogramm). In diesem Zusammenhang wird die Bezeichnung Stadium W verwendet, die für den Wachzustand steht.
Eine frühere Nomenklatur geht auf eine Veröffentlichung von Allan Rechtschaffen und Anthony Kales aus dem Jahr 1968 zurück. Dort wurde der NREM-Schlaf in vier Stadien unterteilt, zwei Leichtschlafstadien und zwei Tiefschlafstadien.[3] Die beiden Tiefschlafstadien werden nun als Stadium N3 zusammengefasst.
Literatur
- American Academy of Sleep Medicine (Hrsg.): Das AASM-Manual zum Scoring von Schlaf und assoziierten Ereignissen. Regeln, Technologie und technische Spezifikationen. 1. Auflage. Steinkopff-Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-7985-1851-3.
Weblinks
- Schlafstadienbestimmung nach Rechtschaffen und Kales, (PDF, 28 kB), abgerufen 22. Dezember 2012
Einzelnachweise
- Conrad Iber, Sonia Ancoli-Israel, Andrew L. Chesson, Stuart F. Quan: The AASM Manual for the Scoring of Sleep and Associated Events: Rules, Terminology, and Technical Specifications. Hrsg.: American Academy of Sleep Medicine. AASM, Westchester, Ill. 2007.
- S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). In: AWMF online (Stand 2009)
- Allan Rechtschaffen, Anthony Kales: A manual of standardized terminology, techniques and scoring system for sleep stages of human subjects. Nr. 204. U.S. Dept. of Health, Education, and Welfare, Public Health Services-National Institutes of Health, National Institute of Neurological Diseases and Blindness, Neurological Information Network, 1968 (englisch).