Schlacht von Shrewsbury
Die Schlacht von Shrewsbury fand am 21. Juli 1403[1] nördlich von Shrewsbury, Shropshire statt.
Die Anführer der Truppen waren einerseits König Heinrich IV. von England aus dem Haus Lancaster und sein Sohn, der spätere König Heinrich V., andererseits Henry „Hotspur“ Percy von Northumberland. Percy führte einen Teil des englischen Adels, der sich unter seiner Führung mit walisischen und schottischen Truppen verbündet und gegen den König erhoben hatte. Die Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage Percys.
Hintergrund
Henry Percy unterstützte Heinrich IV. in diversen Schlachten insbesondere gegen Richard II. um den englischen Thron.[2] Zuvor hatte Heinrich ihm insbesondere die Grafschaft Cumberland versprochen sowie eine Reihe von politischen Freiheiten zugesagt. Als Heinrich sich als König nicht an seine Zusagen hielt, rebellierte das Haus der Percys gegen den König. Henry Percy ließ verlauten, dass der „rechtmäßige“ König Richard II. noch am Leben sei und beabsichtige, den Thron zurückzuerobern. Dieser Provokation musste sich Heinrich IV. zur Wahrung seines Thronanspruchs entgegenstellen.[3]
Schlachtverlauf
Zunächst versuchte Heinrich IV. mit den Percys zu verhandeln, worauf sich Henry „Hotspur“ Percy zum Schein einließ, da er auf das Eintreffen des walisischen Rebellenführers Owain Glyndŵr hoffte. Heinrich erkannte diese List jedoch und ging zum Kampf über.[4] Der Kampf begann mit einem massiven Langbogensperrfeuer der 2000 Bogenschützen auf der Seite Heinrichs IV. und 870 auf der Seite von Henry Percy.[1] Langbogenschützen waren hoch spezialisierte Einheiten mit hohem Ausbildungsaufwand. Ausgebildete Langbogenschützen konnten bis zu zehn Pfeile pro Minute über Reichweiten von bis zu 200 Meter abschießen.[5] Percys überlegen ausgebildete Bogenschützen konnten sich zunächst behaupten und fügten Heinrichs Truppen erhebliche Verluste zu. Allerdings blieben Heinrich genügend Soldaten übrig, vor allem diejenigen auf dem linken Flügel unter dem Kommando des Fürsten von Wales. Da die erhoffte Unterstützung durch den walisischen Rebellenführer Owain Glyndŵr ausblieb, hatte Hotspur gegen das zahlenmäßig überlegene Heer des Königs keine Chance. Er wurde in der Schlacht getötet.[6]
Theater
Die Schlacht und ihre Schlüsselfiguren erscheinen in dem Theaterstück Heinrich IV. von William Shakespeare.
- William Shakespeare: König Heinrich IV. 1. Teil, Vierter Aufzug, S. 212 ff. Shakespeare’s dramatische Werke, Band 1; 1825.
- Edith Pargeter: A Bloody Field by Shrewsbury. 1989, ISBN 0-7472-0151-X (englisch); uraufgeführt als Theaterstück in der Shrewsbury Music Hall am 22. Mai 2003[7]
Weblinks
- Battle of Shrewsbury 1403. In: Historic England. (englisch).
- Battle of Shrewsbury. The Battlefields Trust, 2004 (englisch).
Literatur
- Juliet Barker: Agincourt. Henry V and the Battle that made England. Back Bay Books, New York u. a. 2007, ISBN 978-0-316-01504-2.
- Jonathan Davies: The Battle of Shrewsbury 1403 (= Medieval battle series). Stuart Press, Backwell 2008, ISBN 978-1-85804-235-0.
- A. Dunn: Kingdom in Crisis. Henry IV and the Battle of Shrewsbury. In: History Today 53, 2003, ISSN 0018-2753, S. 31–37.
Einzelnachweise
- Alastair Dunn: A Kingdom in Crisis: Henry IV and the Battle of Shrewsbury. In: History Today. August 2003, abgerufen am 21. Juli 2018 (englisch).
- Inga Menn: Richard II.: Der Wolf im Schafspelz oder das Lamm unter Wölfen? LIT Verlag Münster, 2011, S. 248f.
- Inga Menn: Richard II.: Der Wolf im Schafspelz oder das Lamm unter Wölfen? LIT Verlag Münster, 2011, S. 34.
- Inga Menn: Richard II.: Der Wolf im Schafspelz oder das Lamm unter Wölfen? LIT Verlag Münster, 2011, S. 36.
- Matthew Strickland, Robert Hardy: The Great Warbow: From Hastings to the Mary Rose. Sutton Publishing, 2005, ISBN 0750931671.
- James Mackintosh: Geschichte von England, Band 1,Teil 2. Campe 1831.
- Theatre Review: A Bloody Field by Shrewsbury. In: BBC. 23. Mai 2003, abgerufen am 21. Juli 2018 (englisch).