Schlacht am Mons Lactarius

In der Schlacht am Mons Lactarius (Milchberg) im Oktober des Jahres 552[1][2] besiegte der oströmische Feldherr Narses im Auftrag des Kaisers Justinian I. den letzten ostgotischen König Teja. Dies war die letzte große Schlacht im damaligen Gotenkrieg.[3]

Teja war nach der schweren Niederlage der Ostgoten in der Schlacht von Busta Gallorum einige Monate zuvor, in der König Totila getötet worden war, zum neuen König gewählt worden. Er hatte die Überreste der Ostgoten um sich geschart und sich nach Kampanien zurückgezogen, wo sein Bruder Aligern noch einige gotische Stützpunkte hielt.[4]

Narses stellte die Goten in der Nähe von Neapel am Milchberg, wo sie sich an einem engen Pass verschanzt hatten. Eine ausführliche, aber wohl ausgeschmückte Schilderung der Schlacht findet sich im achten Buch der Historien des zeitgenössischen Geschichtsschreibers Prokopios von Caesarea. Die räumliche Enge machte es den kaiserlichen Truppen unmöglich, ihre zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen. Die erbitterte Schlacht soll zwei Tage gedauert haben und endete erst, als Teja selbst getötet wurde: Er soll in dem Augenblick, als er seinen Schild auswechseln wollte, von einem römischen Wurfspeer tödlich verwundet worden sein. Aligern und die überlebenden Goten kämpften noch eine Weile weiter, ergaben sich dann aber schließlich gegen die Zusicherung freien Abzugs auf ihr eigenes Land; sie schworen, nicht mehr die Waffen gegen den Kaiser zu erheben und erhielten einen Teil ihres Wertbesitzes erstattet. Nur eine kleine Gruppe von Goten unter Indulf zog nach Norden ab, während sich der Großteil der Überlebenden Narses nun unterwarf.[5] Damit war der zweite Gotenkrieg praktisch beendet, auch wenn einzelne gotische Garnisonen den Oströmern noch bis 562 widerstanden.

Literatur

Anmerkungen

  1. Vgl. Alexander Demandt: Die Spätantike, S. 246.
  2. Herwig Wolfram: Die Goten, S. 360.
  3. Zum oströmisch-gotischen Krieg vgl. zusammenfassend Herwig Wolfram: Die Goten, S. 341ff
  4. Prokopios: Historien, Bd. 8, S. 33.
  5. Prokopios: Historien, Bd. 8, S. 35.
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