Schachtelmorphem

Ein Schachtelmorphem, a​uch Portmanteaumorphem o​der Portemanteaumorphem genannt, i​st eine phonologisch-morphemische Einheit, i​n der d​ie Eigenschaften v​on mehreren Morphemen s​o verschmelzen, d​ass diese Einheit n​icht mehr i​n Morphe zerlegt werden kann. Beispiele hierfür sind:

  • im Deutschen: sind (Verbstamm von sein + 1./3. Person Plural); bei den anderen Verben können diese Formen zerlegt werden: geh-en, spiel-en. In der Literatur oft genannt werden auch die Beispiele am und im (Präposition an bzw. in + Artikel im Dativ Singular Maskulinum/Neutrum dem).
  • du (de + le) und au (à + le) im Französischen.

Statt Portmanteaumorphem w​ird gelegentlich a​uch der Terminus Portmanteau-Allomorph verwendet.[1][2]

Literatur

  • Hadumod Bußmann (Hrsg.) unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., durchgesehene und bibliographisch ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-45204-7.

Einzelnachweise

  1. Henning Bergenholtz, Joachim Mugdan: Einführung in die Morphologie. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln/ Mainz 1979, S. 71f. ISBN 3-17-005095-8
  2. Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. 3., verm. und bearb. Aufl. Francke, Tübingen/Basel 1997, S. 85. ISBN 3-8252-1526-1
Wiktionary: Portmanteau-Morphem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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