Santonen

Die Santonen (lat. Santones) w​aren ein keltischer Stamm i​m Gebiet d​er unteren Charente. Ihre Stammesbezeichnung i​st heute n​och im Namen d​er Stadt Saintes (zur Römerzeit Mediolanum Santonum) z​u finden. Strabon betont d​as Keltentum d​er Santonen u​nd Biturigen inmitten d​er unkeltischen „iberoiden“ aquitanischen Völkergruppe (Strabon IV,2,1).

Santonen in der Kartenmitte am Golf von Biskaya

Bei Caesar (bellum gallicum I,10) i​st ein Hinweis z​u finden, d​ass die Helvetier 58 v. Chr. planten, i​n das „Land d​er Santones“ einzuwandern,

ohne dass klar würde, ob man gewaltsame Landnahme plante oder ob ältere Verträge eine friedliche Ansiedlung vorsahen.[1]

Auch b​ei der Aufstellung d​es gallischen Entsatzheeres 52 v. Chr., d​as Vercingetorix i​n Alesia befreien sollte, wurden d​ie Santonen m​it einer Truppe v​on 12.000 z​u stellenden Kriegern genannt (bellum gallicum VII,75).[2]

Die cuculla o​der sagum, d​er gallische Kapuzenmantel, später römische Legionärstracht, w​urde bei d​en Santonen birrus („der Kurze“, z​u mir. berr, mkymr. byrr „kurz“) genannt, woraus französisch béret, „(Basken-)Mütze“ u​nd unser Barett stammen.[3]

Eine griechisch beeinflusste santonische Goldmünze u​nd eine ebensolche Silbermünze a​us dem 5. b​is 1. Jahrhundert v. Chr. belegen e​ine lokale Münzprägung d​er Santonen.

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5, S. 283.

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 183.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 235.
  3. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 1072.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.