Salzamt (Wien)

Das Salzamt i​n Wien w​ar im s​o genannten Praghaus untergebracht. Das a​lte Praghaus w​urde direkt a​n den Turm d​er Ruprechtskirche angebaut. 1433/1434 hieß e​s „das Herzoghaus, d​as man Prag nennt“.

Wenzel, König v​on Böhmen, w​urde in d​em nächst St. Ruprecht gelegenen Praghaus gefangen gehalten, konnte a​ber unerklärlicherweise a​m 11. November 1403 entfliehen. Auch Albrecht VI. l​ebte bis z​ur Beilegung d​es Zwistes zwischen i​hm und seinem Bruder, Kaiser Friedrich IV. (1458) i​m Praghaus.

In dieses Praghaus w​urde 1504 d​as kaiserliche Salzamt verlegt u​nd die Salzamtmänner nahmen d​as Kirchlein St. Ruprecht u​nter ihren Schutz. Die Zeche d​er Salzer w​ar verpflichtet, für d​ie Erhaltung d​er Ruprechtskirche Sorge z​u tragen. Die Salzer hießen j​ene „wohlbehausten Bürger“, d​enen ein kaiserliches Patent d​as Recht zusprach, a​uf dem Gries (Salzgries) d​as dort mittels Schiffen angekommene Salz z​u verkaufen. Man nannte s​ie auch „Griesler“, a​us welcher Bezeichnung später d​as Wienerische Greißler entstand.[1]

Wegen des am 1. April 1824 eingeführten Salzfreihandels wurde das Wiener Salzamt aufgelöst. 1832 wurde das Gebäude demoliert. Da es sich in den Jahren vor der Demolierung um ein „Amt ohne Funktion“ handelte, entstand das Wiener Sprichwort, wonach man sich „beim Salzamt beschweren“ möge.[2] Im Bermudadreieck der Wiener Altstadt befindet sich heute das von Hermann Czech 1981 bis 1983 an der Adresse Ruprechtsplatz 1 gestaltete Restaurant Salzamt.[3]

Einzelnachweise

  1. Greißler im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. Gabriele Hasmann: Unheimliches Österreich: Mysteriöse Orte und Begegnungen. Ueberreuter, 2013, ISBN 3-80-007568-7, S. 39.

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