Sabine Mecking
Sabine Mecking (* 1967 in Isselburg) ist eine deutsche Historikerin und Professorin an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2021 ist sie zudem Direktorin des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde in Marburg.
Leben
Mecking legte am Gymnasium Haus Aspel in Rees-Haldern 1986 das Abitur ab. Nach dem Studium der Verwaltungswissenschaften, das sie 1989 mit dem Diplom (FH) abschloss, nahm sie ein Lehramtsstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster auf. Mecking studierte Geschichte, Mathematik, Sport- und Sozialwissenschaften. 1995 legte sie das 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Geschichte, Mathematik und Sport ab.
Im Mai 2000 promovierte sie in Geschichte mit der Studie Immer treu. Kommunalbeamte zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik in Münster zum Dr. phil. Es folgten Tätigkeiten als pädagogisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geschichtsort Villa ten Hompel, als wissenschaftliche Referentin am Westfälischen Institut für Regionalgeschichte in Münster und als Angestellte am Deutschen Historischen Institut Washington D.C.
2006 wechselte Mecking als Habilitationsstipendiatin der DFG an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo sie 2009 die Venia legendi für Neuere und Neueste Geschichte erhielt. Ihre Habilitationsschrift Bürgerwille und Gebietsreform. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000 wurde mit dem Wolf-Erich-Kellner-Preis für wissenschaftliche Arbeiten zum Liberalismus (2010)[1] und mit dem Wissenschafts-Förderpreis der Düsseldorfer Jonges und der Universität Düsseldorf (2011) ausgezeichnet. Es folgten Vertretungs- und Gastprofessuren an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Karls-Universität Prag und der Universität Kopenhagen. 2012 erhielt Mecking den Ruf auf eine W2-Professur an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW in Duisburg. Zum 1. September 2018 wurde sie zur W3-Professorin für Hessische Landesgeschichte an der Philipps-Universität Marburg ernannt. Seit dem 1. Juli 2021 ist sie zudem Direktorin des außeruniversitären Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg.
Mecking ist Vorsitzende des Brauweiler Kreises für Landes- und Zeitgeschichte und geschäftsführende Herausgeberin der Zeitschrift Geschichte im Westen. Sie ist Mitherausgeberin der Schriftenreihen Geschichte und Ethik der Polizei und öffentlichen Verwaltung (Springer: Wiesbaden), Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens (Klartext: Essen), Geschichte von Nordrhein-Westfalen (Greven: Köln) und Schriften zur politischen Musikgeschichte (V&R: Göttingen).
Im Jahr 2009 wurde Mecking zum korrespondierenden Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen gewählt. Sie ist außerdem Mitglied der Historischen Kommission für Hessen und der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde.
Schriften (Auswahl)
- mit Martin Göllnitz (Hrsg.): Skandal!? Stadtgeschichten aus Marburg im 20. Jahrhundert (= Histoire. Band 190). transcipt: Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-5718-0.
- mit Bernhard Gotto (Hrsg.): Unwelcome Participation. Ostracizing Public Protest in the Second Half of the Twentieth Century. Themenheft: Moving the Social 2021, H. 66, ISSN 2197-0386.
- mit Silke Fehlemann (Hrsg.): Sinne. Themenheft: WerkstattGeschichte 30 (2021), H. 83, ISSN 0942-704X.
- mit Manuela Schwartz und Yvonne Wasserloos (Hrsg.): Rechtsextremismus – Musik und Medien (= Schriften zur Politischen Musik. Band 2). V&R: Göttingen 2021, ISBN 978-3-8471-1327-0.
- Hrsg.: Landeszeitgeschichte. Themenband: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 70 (2020), ISSN 0073-2001.
- Hrsg.: Polizei und Protest in der Bundesrepublik Deutschland (= Geschichte und Ethik der Polizei und öffentlichen Verwaltung. Band 1). Springer: Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-29477-9.
- mit Frank Kawelovski: Polizei im Wandel. 70 Jahre Polizeiarbeit in Nordrhein-Westfalen. Greven: Köln 2019, ISBN 978-3-7743-0903-6.
- mit Erika Münster-Schröer (Hrsg.): Ratingen in der Weimarer Republik. Chancen und Risiken der Demokratie vor Ort, Stadtrundgang – ein Studierendenprojekt. Stadtarchiv Ratingen: Ratingen 2018, ISBN 978-3-926538-71-0.
- Hrsg.: Sounds of the Towns – Stadt und Musik. Themenheft: Moderne Stadtgeschichte 2017, H. 1, ISSN 0340-1774.
- mit Stefan Grüner (Hrsg.): Wirtschaftsräume und Lebenschancen. Wahrnehmung und Steuerung von sozialökonomischem Wandel in Deutschland 1945–2000 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 114). de Gruyter Oldenbourg: Berlin/Boston 2017, ISBN 978-3-11-052024-8.
- mit Yvonne Wasserloos (Hrsg.): Inklusion und Exklusion. ‚Deutsche‘ Musik in Europa und Nordamerika, 1848–1945. V&R unipress: Göttingen 2016, ISBN 978-3-8471-0473-5.
- Hrsg.: Bürgerproteste in der Geschichte. Themenheft: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 64 (2013), H. 9/10, ISSN 0016-9056.
- Bürgerwille und Gebietsreform. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000 (= Studien zur Zeitgeschichte. Band 85). Habilitationsschrift. Oldenbourg: München 2012, ISBN 978-3-486-70314-6.
- mit Yvonne Wasserloos (Hrsg.): Musik – Macht – Staat. Kulturelle, soziale und politische Wandlungsprozesse in der Moderne. V&R unipress, Göttingen 2012, ISBN 978-3-89971-872-0.
- mit Janbernd Oebbecke (Hrsg.): Zwischen Effizienz und Legitimität. Kommunale Gebiets- und Funktionalreformen in der Bundesrepublik in historischer und aktueller Perspektive (= Forschungen zur Regionalgeschichte. Band 62). Ferdinand Schöningh: Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76852-0.
- mit Andreas Wirsching (Hrsg.): Stadtverwaltung im Nationalsozialismus. Systemstabilisierende Dimensionen kommunaler Herrschaft (= Forschungen zur Regionalgeschichte. Band 53). Ferdinand Schöningh: Paderborn 2005, ISBN 3-506-79608-9.
- mit Stefan Schröder (Hrsg.): Kontrapunkt. Vergangenheitsdiskurse und Gegenwartsverständnis. Festschrift zum 65. Geburtstag von Wolfgang Jacobmeyer. Klartext: Essen 2005, ISBN 3-89861-268-6.
- „Immer treu“. Kommunalbeamte zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik (= Schriften der Villa ten Hompel. Band 4). Dissertation. Klartext: Essen 2003, ISBN 3-89861-161-2.
- Verfolgung und Verwaltung. Die wirtschaftliche Ausplünderung der Juden und die westfälischen Finanzbehörden (= Didaktische Bausteine. Band 1). Oberfinanzdirektion: Münster 2001, unveränd. Nachdruck 2005, ISBN 3-935811-00-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Preisträgerinnen und Preisträger des Wolf-Erich-Kellner-Preises. (PDF) Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung, abgerufen am 9. Dezember 2017.