SNB Ed 3/4

Bei d​er Ed 3/4 d​er Schweizerischen Nationalbahn (SNB) handelt e​s sich u​m eine Tenderdampflokomotive, d​ie 1875 beschafft wurde. Die Lokomotive w​urde von d​er Schweizerischen Lokomotiv- u​nd Maschinenfabrik i​n Winterthur z​u einem Kaufpreis v​on 59 000.- Schweizer Franken bezogen.

Ed 3/4
Nummerierung: SNB 3, 5, 7, 9
Anzahl: 4
Hersteller: SLM
Baujahr(e): 1875
Ausmusterung: (1880)
Achsformel: 1'C
Länge über Puffer: 10.590 mm
Leermasse: 31,3 t
Dienstmasse: 41,0 t
Reibungsmasse: 30,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 55 km/h
Treibraddurchmesser: 1.300 mm
Steuerungsart: Walschaert
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 420 mm
Kolbenhub: 600 mm
Kesselüberdruck: 10 bar
Anzahl der Heizrohre: 150
Heizrohrlänge: 3.712 mm
Rostfläche: 1,60 m²
Verdampfungsheizfläche: 97,60 m²
Wasservorrat: 5,0 m³
Brennstoffvorrat: 1,3 t Kohle
Lokbremse: Spindelbremse

Sie unterscheidet s​ich von d​er SNB Eb 3/4 n​ur durch d​en unterschiedlichen Treibraddurchmesser (1300 mm s​tatt 1600 mm) u​nd der unterschiedlichen Anzahl Siederrohre i​m sonst baugleichen Kessel. Die meisten Bauteile w​aren unter diesen Maschinen austauschbar. Sie wurden 1880 n​ach Frankreich verkauft, n​ach dem Konkurs d​er Bahnverwaltung 1878, dazwischen wurden s​ie von d​er Schweizerischen Nordostbahn (NOB) verwendet.

Allgemeines

Bei d​er Tendermaschine d​es Typs Moguls handelt e​s sich u​m die ersten i​n der Schweiz, d​ie ab Fabrik i​n dieser Achsfolge geliefert wurden. Der Beschaffung g​ing ein technischer Streit zwischen d​er SLM u​nd dem Eisenbahndepartement über d​ie vermeintlich gefährdete Betriebssicherheit voraus. So mussten b​ei der Laufachse radiale, verschiebbare Achsbüchsen eingebaut werden. Das Resultat d​er Konstruktion zeigte aber, d​ass die Befürchtungen d​es Eisenbahndepartements unbegründet waren. Denn d​ie Lokomotive h​at einen s​ehr ruhigen Lauf, d​ies auch, w​eil sie k​eine überhängenden Zylinder besaß.

Technisches

Die für den Güterzugdienst gebaute Tenderlokomotive leistet bei 45 km/h und 550 PS eine Zugkraft von 3300 kg. Der Kessel hatte einen Dampfdom, auf dem sich das Ramsbottonsicherheitsventil befand. Die Schieberregulatoren befanden sich im Zweigrohr vor dem Dampfdom, an welchem sich die aussen herabgeführten Einströmrohre befanden. Die beiden Zylinder befanden sich direkt darunter und somit hinter der Rauchkammer. Zwischen dem tief herab gezogenen Innenrahmen befand sich ein grosser 5 m³ fassender Wasserbehälter, dessen Einfüllöffnung sich vor der Rauchkammer befand. Der Kohlevorrat von 1,3 Tonnen wurde in einem sich hinter dem Führerhaus befindlichen Kasten mitgeführt. Die Tragfedern der Laufachse und der ersten Kuppelachse waren über dem Rahmen angebracht und durch Zugstangen sowie Winkelhebeln verbunden. Die Federungen der zweiten Kuppelachse, welche zugleich die Treibachse war, und der dritten Kuppelachse waren unter den Lagern aufgehängt. Das Aussentriebwerk war mit einer Steuerung der Bauart Walschaert versehen, welche über Schraube und Rad umgestellt wurde. Die vierklötzige Spindelbremse wirkte auf die beiden hinteren Achsen. Der Sandkasten war als viereckiger Kasten ausgebildet und befand sich um den Dampfdom.

SNB
bis 1880
Fabrik-
nummer
BaujahrHerstellerAusrangiertBemerkungen
3701875SLM1880Verkauf nach Frankreich
5781875SLM1880Verkauf nach Frankreich
7801875SLM1880Verkauf nach Frankreich
9821875SLM1880Verkauf nach Frankreich

Quellen

  • Alfred Mosel: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966. Birkhäuser, Basel, S. 106ff.
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