Ruth Fuehrer
Ruth Fuehrer (* 20. September 1902 in Königsberg; † 22. Juli 1966 in Gmunden) war eine deutsche Theologin und Politikerin (CDU).
Leben
Führer legte 1922 das Abitur in Königsberg ab und studierte danach bis 1927 evangelische Theologie in Leipzig, Bethel, Rostock und Königsberg. 1926 wurde sie in Königsberg zum Lic. theol. promoviert. Der Titel wurde 1958 in Dr. theol. umgewandelt.
1927 wurde sie Stadtvikarin und 1928 Krankenhauspfarrerin in Meiningen wo sie 1929 ordiniert wurde. 1932 wurde sie Leiterin der Mütterschule der Evangelischen Frauenarbeit in Potsdam, 1936 Sekretärin der Evangelischen Frauenarbeit in Neustadt an der Weinstraße und 1942 Leiterin des Katechetischen Amts beim Konsistorium in Königsberg, ab 1943 als Kirchenrätin. Nach der Vertreibung wurde sie 1945 Krankenhauspfarrerin in Berlin und 1946 Sachbearbeiterin der Evangelischen Frauenarbeit in Neustadt an der Weinstraße. 1948 wurde sie Stadtvikarin in Neustadt an der Weinstraße und 1949 Krankenhauspfarrerin in Ludwigshafen. Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand 1945 leistete sie Vertretungsdienste und betrieb Vortrags- und schriftstellerische Tätigkeit.
Politik
1933 wurde sie Mitglied der NS-Frauenschaft. 1945 trat sie der CDU bei. Für diese war sie vom 4. Juni 1947 bis zu ihrem Rücktritt am 3. Januar 1949 Mitglied im Landtag Rheinland-Pfalz. Im Landtag war sie Mitglied im Flüchtlingsausschuss. Nachrücker war Julius Pieper.
Werke
- Die Gesangbücher der Stadt Königsberg von der Reformation bis zur Einführung des Einheitsgesangbuches für Ost- und Westpreußen, Diss., Königsberg, 1927
- mehrere theologische Veröffentlichungen, v. a. über Seelsorge, Gesangbücher, das Kirchenjahr und die Taufe, Besuch und Seelsorge im Krankenhaus
Literatur
- Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Die Stellvertreter des freien Volkes: Die Abgeordneten der Beratenden Landesversammlung und des Landtags Rheinland-Pfalz von 1946 bis 2015, 2016, ISBN 3-658-04751-8, S. 198–199.
- Feigk, Monika: Dr. Ruth Fuehrer (1902–1966), in: Brüchert, Hedwig (Hg.): Rheinland-Pfälzerinnen. Frauen in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in den Anfangsjahren des Landes Rheinland-Pfalz. Veröffentlichungen der Kommission des Landtags für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz 23, Mainz 2001, S. 135–138