Runtzid

Ein Runtzid[1] (englisch Rouncey, Rouncy o​der Rounsey, französisch roncin bzw. roussin, italienisch ronzino) w​ar ein während d​es Mittelalters genutztes, weniger wertvolles Allzweck-Pferd. Der Runtzid w​urde hauptsächlich a​ls Last-, Zug- u​nd Packpferd, gelegentlich z​um reinen Reiten, a​ber auch i​n der Schlacht benutzt.[2]

Die Schlacht bei Maupertuis aus dem Jahre 1356. Eine Vielzahl an verschiedenen Pferden ist zu sehen.

Etymologie

Der Terminus „Runtzid“ i​st verwandt m​it den italienischen Bezeichnungen „ronzone“ u​nd „roncione“, a​lle leiten s​ich von altfranzösisch „roncin“ ab[3], welches wiederum v​on mittellateinisch „roncinus“, „runcinus“ bzw. „ronzinus“ („Gebirgspferd“, „Klepper“) herrührt.[4][5]

Gebrauch in der Kriegskunst

Während d​er Destrier d​as bekannteste Pferd d​es Mittelalters war, w​ar es d​as unüblichste, Coursers w​aren die bevorzugten Rösser für d​ie harte Schlacht. Beide w​aren sie teure, h​och trainierte, v​on Rittern u​nd Adligen genutzte Exemplare, während Knappen u​nd ärmere Ritter d​en Runtzid für d​en Kampf nutzten. Ein betuchter Ritter stellte seinem Gefolge Runtziden z​ur Verfügung.[6][7]

Gelegentlich bestimmte d​ie voraussichtliche Art d​es Kampfes d​ie Wahl d​es Pferdes; a​ls 1327 e​in Aufruf z​um Kriege i​n England ausgesendet wurde, forderte dieser anstatt Destriern ausdrücklich Runtztiden für e​ine schnelle Verfolgung an.[8]

Fußnoten

  1. Roß (3), das. Zeno.org, abgerufen am 5. Januar 2014.
  2. Ruth M. Hirschberg: Dextrarius - das große Ritterpferd. Marca Brandenburgensis, 2013, abgerufen am 5. Januar 2014.
  3. Carlo Battisti; Giovanni Alessio: Dizionario etimologico italiano, Florenz, Barbera, 1950–57
  4. Giacomo Devoto, Avviamento all'etimologia italiana, Mailand, Mondadori, 1979
  5. Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart: 3. Das Róß bis Róßdienst (Bd. 3, Sp. 1163 bis 1164). Universität Trier, abgerufen am 5. Januar 2014.
  6. Oakeshott, Ewart. A Knight and his Horse, Rev. 2nd Ed. USA:Dufour Editions, 1998
  7. Gravett, Christopher. English Medieval Knight 1300-1400, Oxford: Osprey Publishing, 2002, S. 59
  8. Michael Prestwich: Armies and Warfare in the Middle Ages: The English Experience, New Haven: Yale University Press, 1996, S. 318
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