Rufus Festus

Rufus Festus (auch Sextus Ruffus; † 380) war ein spätantiker Geschichtsschreiber. Festus bekleidete unter Kaiser Valens (363–378) das Amt des magister memoriae und erlangte wohl den Rang eines vir clarissimus und wurde mithin Senator. Er verfasste eine Kurzdarstellung der römischen Geschichte (Breviarium rerum gestarum populi Romani) von den sagenhaften Anfängen der Stadt bis in die 360er Jahre. Festus, der kein Christ war, scheint (wie zuvor Eutropius) von Kaiser Valens mit der Abfassung des nur dreißig Kapitel zählenden Werkes beauftragt worden zu sein. Er schrieb ein sehr einfaches, aber recht gutes Latein. Es wird angenommen, dass ihm unter anderem die Enmannsche Kaisergeschichte als Quelle gedient hat.

Obwohl d​as kurze Werk einige wichtige Informationen enthält u​nd insgesamt a​ls etwas zuverlässiger g​ilt als d​as wenig früher entstandene ähnliche, a​ber sprachlich weitaus anspruchsvollere Werk d​es Aurelius Victor, u​nd obwohl e​s insbesondere d​er populären, v​on einem anonymen Autor stammenden Epitome d​e Caesaribus vorzuziehen ist, w​ird es v​on der althistorischen Forschung bislang e​her stiefmütterlich behandelt.

Ausgaben und Übersetzungen

  • Anja Bettenworth, Peter Schenk (Hrsg. und Übersetzer): Rufius Festus. Kleine Geschichte des römischen Volkes. Sammlung Tusculum. De Gruyter, Berlin/Boston 2020.
  • John William Eadie (Hrsg.): The Breviarium of Festus. A critical edition with historical commentary. Athlone Press, London 1967.
  • Wendelin Foerster (Hrsg.): Rufi Festi breviarium rerum gestarum populi Romani. Hoelder, Vindobonae (Wien) 1874.
  • Carl Wagener (Hrsg.): Festi breviarium rerum gestarum populi Romani. Lipsiae (Leipzig) und Pragae (Prag) 1886.
  • Marie-Pierre Arnaud-Lindet: Abrégé des hauts faits du peuple Romain. Les Belles Lettres, Paris 1994, ISBN 2-251-01380-6

Literatur

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