Rudolph Loewenstein
Rudolph Maurice Loewenstein (* 17. Januar 1898 in Łódź, Russisches Kaiserreich; † 14. April 1976 in New York) war ein französisch-amerikanischer Psychoanalytiker. Gemeinsam mit Heinz Hartmann und Ernst Kris bildete er das Dreigestirn der psychoanalytischen Ich-Psychologie. In einer großen Anzahl gemeinsam verfasster Artikel verfeinerten und erweiterten sie psychoanalytische Theorien.
Nach einem Medizinstudium in Zürich ging Loewenstein nach Berlin und von dort 1926 nach Paris, wo er der Lehranalytiker zahlreicher französischer Psychoanalytiker wurde, unten ihnen auch Jacques Lacan. 1937 analysierte er über zwei Jahre Raymond de Saussure. 1939 wurde er als Militärarzt in die französische Armee eingezogen und floh nach dem Waffenstillstand 1940 in die Vereinigten Staaten. In New York City engagierte er sich in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung, deren Vizepräsident er zwischen 1965 und 1967 war.
Schriften (Auswahl)
- Origine du masochisme et la théorie des pulsions, 1938
- The vital or somatic drives, 1940
- Psychoanalyse de l'Antisemitisme, 1952 (dt. Psychoanalyse des Antisemitismus)
- Zs. mit Heinz Hartmann und Ernst Kris: Notes on the theory of aggressions, 1949
- Zur Psychoanalyse der schwarzen Messen, Imago 9 (1923) S. 73–82
Literatur
- Loewenstein, Rudolph, in: Élisabeth Roudinesco; Michel Plon: Wörterbuch der Psychoanalyse : Namen, Länder, Werke, Begriffe. Übersetzung. Wien : Springer, 2004, ISBN 3-211-83748-5, S. 633f.