Rudolf von St. Trond
Rudolf von St. Trond, lateinisch auch Rudolfus Sancti Trudonis, (* um 1070 in Moustier-sur-Sambre bei Jemeppe-sur-Sambre; † 10. März 1138 im Kloster St. Trond) war ein wallonischer Benediktinermönch, Geistlicher, Musikwissenschaftler und Komponist.[1][2]
Leben und Werk
Rudolf wurde in Lüttich ausgebildet.[2] Dann trat er in das Kloster Burtscheid ein.[2] Ab etwa 1100 lebte er im Kloster St. Trond.[2] 1108 wurde er dort Abt.[2] 1121 floh er als Anhänger des Papstes und der cluniazensischen Reform vor Heinrich V. ins Kölner Kloster St. Pantaleon, wo er auch Abt wurde.[2] 1123 kehrte er nach St. Trond zurück und wirkte wieder als Abt.[2]
Rudolf ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Verfasser des Choraltraktats Quaestiones in musica, der um 1120 entstanden ist.[1] Weiterhin schrieb er die Chronik Gesta abbatum Trudonensium für den Zeitraum von 618 bis 1108.[2] Weiterhin verfasste er geistliche Kompositionen, Lyrik und Briefe.[2]
Quellen
- Rudolf Steglich: Die Quaestiones in Musica. Ein Choraltraktat des zentralen Mittelalters und ihr mutmaßlicher Verfasser Rudolf von St. Trond (1070–1138). Leipzig 1911 (Digitalisat)
- Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). Rudolf v. St-Trond. Dritte, völlig neu bearbeitete Auflage 1993–2001 (Sonderausgabe 2009). Band 8. Herder Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-451-22100-2, S. 1346.
- Rudolf von St. Trond. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: L–Z. Schott, Mainz 1961, S. 553.
- Wilhelm Wattenbach: Rudolf (Abt von Saint Trond). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 570 f.
- Encyclopedia of the Medieval Chronicle: Rudolf of St. Trond. Abgerufen am 11. August 2019 (englisch).
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf von St. Trond in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Riemann Musiklexikon. 1961. Rudolf von St. Trond.
- LThK3: Rudolf v. St-Trond.