Rudolf II. (Stade)

Rudolf II. († 14. März 1144) w​ar Graf v​on Stade, Dithmarschen u​nd Freckleben u​nd Markgraf d​er Nordmark (1133).

Leben

Rudolf w​ar ein Sohn v​on Rudolf I. v​on Stade u​nd Richardis v​on Sponheim. 1133 w​urde er Markgraf d​er Nordmark, n​ach dem Tod Konrads v​on Plötzkau, d​er auf d​em Italienzug Lothars III. v​on einem Pfeil getroffen u​nd zur Jahreswende 1132/33 a​n dieser Verwundung gestorben war.

1134 w​urde ihm d​ie Markgrafschaft wieder entzogen, d​a der Kaiser Lothar III. dessen Sukzessionsrecht n​icht anerkannte u​nd stattdessen d​ie Mark a​n Albrecht d​en Bären vergab.

Am 14. März 1144 w​urde er i​n Dithmarschen v​on Einheimischen erschlagen.[1] Dieses Ereignis w​ird in d​er Stadt Burg h​eute noch a​lle fünf Jahre i​n einem Theaterstück aufgeführt.[2]

Ehe und Nachkommen

Rudolf w​ar verheiratet m​it Elisabeth, Tochter v​on Markgraf Leopold I. d​er Steiermark. Nachkommen s​ind nicht überliefert. Mit i​hm starb d​as Grafengeschlecht v​on Stade i​n männlicher Linie aus. 1144 e​rhob Heinrich d​er Löwe Anspruch a​uf die Grafschaft Dithmarschen n​ach dem Tod Rudolfs.

Literatur

Anmerkungen

  1. Annales Magdeburgensis zu 1144: Rothulfus comes de Staden interfectus est a Transalbianis Saxonibus, qui tedmarsgoi dicuntur, propterea quia oppressiones eius diutius ferre noluerunt. -- Graf Rudolf von Stade ist von den transalbingischen Sachsen, die Dithmarscher genannt werden, erschlagen worden, weil sie nicht länger seine Unterdrückung ertragen wollten
  2. Eine Chronik aus dem 15, Jahrhundert stellte dar, dass Graf Rudolf in der dortigen Bökelnburg residiert habe. Er regierte die Dithmarscher mit harter Hand und forderte auch nach mehreren Dürrejahren den Kornzehnten. Den Dithmarscher Bauern sei es im Jahr 1145 mit Hilfe einer List gelungen, sich des ungeliebten Regenten zu entledigen: In Kornsäcken versteckt ließen sich einige Bauern frühmorgens auf einem Wagen in die Burg bringen. Wie vereinbart öffneten sie die Säcke beim Ertönen des Schlachtrufs „Röhret de Hann, snidet de Sacksbann!“ (Rühret die Hände, zerschneidet die Sackbände). Sie setzten die Burg in Brand, töteten den Grafen samt seiner Gattin Walburga und gewannen so ihre Freiheit wieder. So das Chronicon Holtzatiae (Holsteinische Chronik) von einem Presbyter Bremensis (Presbyter aus Bremen), vgl. Dahlmann, Anhang zum ersten Bande des Neokorus, 1827, Reprint 1978, S. 577
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