Rote-Liste-Zentrum

Das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) i​st eine v​om Bundesamt für Naturschutz (BfN) gegründete Institution, d​ie für d​ie Koordination d​er bundesweiten Roten Listen gefährdeter Arten zuständig ist. Das RLZ i​st seit 2018 b​eim DLR Projektträger i​n Bonn angesiedelt.[1]

Aufgaben

Das Rote-Liste-Zentrum unterstützt die an der Erstellung der Roten Listen beteiligten Fachleute. Es organisiert Arbeitstreffen, beauftragt vorbereitende Arbeiten und trägt die Kosten für die Erstellung der Listen. Zu seinen Aufgaben gehört auch der inhaltliche Austausch mit den Artenkennern und die Durchführung von Fachtagungen für den wissenschaftlichen Austausch sowie die Kontaktpflege zu Fachgesellschaften, Naturschutzverbänden, Länderbehörden und überstaatlichen Organisationen.[2] Das Rote-Liste-Zentrum übernimmt die Pflege der Artenlisten, die Entwicklung von Methodik und IT-Werkzeugen sowie die Qualitätssicherung. Das BfN ist Herausgeber der Roten Listen.

Artensuchmaschine

Mit d​er Artensuchmaschine a​uf der Webseite d​es Rote-Liste-Zentrums lässt s​ich die Gefährdungssituation v​on rund 30.000 untersuchten Arten online recherchieren. Die zugrundeliegende Datenbank greift a​uf die Fachgutachten d​er bundesweiten Roten Listen zu.[3][4]

Geschichte

In seiner „Naturschutz-Offensive 2020“[5] kündigte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Jahr 2015 die Gründung eines Rote-Liste-Zentrums an. Nach einem vorbereitenden F+E-Vorhaben und einer europaweiten Ausschreibung wurde das Rote-Liste-Zentrum zum 1. Dezember 2018 beim Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn eingerichtet. Das Bundesumweltministerium fördert das Zentrum mit jährlich 3,1 Millionen Euro.[6]

Literatur

  • Andrea Birrenbach: Unterstützung für Artenschützer. LandInForm 3/2019, S. 52, abgerufen am 1. Dezember 2021. ISSN 1866-3176 ()
  • DLR Projektträger (Hrsg.): Von der Alpenspitzmaus bis zum Zwergwal. Geschäftsbericht 2020 des DLR-Projektträger (erschienen 2021), S. 104–106. abgerufen am 1. Dezember 2021.

Einzelnachweise

  1. Bundesumweltministerium: Über Rote Listen und das Rote-Liste-Zentrum ()
  2. Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz vom 6. Februar 2019 zur Gründung und zu den Aufgaben des Rote-Liste-Zentrums, abgerufen am 1. Dezember 2021. ()
  3. German Mycological Society: Rote Liste Zentrum startet Artensuchmaschine
  4. DLR Projektträger: Rote Listen: ausgestorben, gefährdet oder kein Grund zur Sorge?. In: Geschäftsbericht 2019, S. 98
  5. BMUB: Naturschutz-Offensive 2020, S. 31 (2015), abgerufen am 1. Dezember 2021. ()
  6. Bundesumweltministerium: Über Rote Listen und das Rote-Liste-Zentrum ()
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